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Marie Curie Stipendium geht an Psychologin des Universitätsklinikums Bonn

Europäische Förderung von ADHS Studie

Bonn, 23. Februar 2023 – Dr. Aylin Mehren, Psychologin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn (UKB), hat das begehrte Marie-Curie-Postdoc-Stipendium der Europäischen Kommission erhalten. Mit der Förderung bringt sie in den zwei nächsten Jahren eine großangelegte internationale ADHS Studie voran.

Eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) kann vom Kindes- in das Erwachsenenalter fortbestehen. Betroffene entwickeln mitunter ein auffälliges Sozialverhalten, Ängste oder Depressionen. Doch warum sind ca. 5 Prozent der Kinder, aber nur etwa 2,5 Prozent der Erwachsenen von ADHS betroffen? „Während es bei einem Teil der Kinder zu einer Reduktion der Symptome im Erwachsenenalter kommt, bleibt die Symptomatik bei mindestens der Hälfte bestehen. Um mehr über die Ursachen dieser Entwicklung zu erfahren, untersuche ich aktuell die tieferliegenden Hirnstrukturen von Patientinnen und Patienten mit einer ADHS“, so Dr. Aylin Mehren, Psychologin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKB.

Holländische ADHS-Daten
Für ihre auf die nächsten zwei Jahre angelegte Studie nutzt Dr. Mehren in Nimwegen (Holland) im Donders Institute for Brain, Cognition and Behaviour, der Radboud University erhobene Daten einer Längsschnittkohorte. Vom Kindesalter über die Jugend bis hin ins Erwachsenenalter nahmen die Patientinnen und Patienten über einen langen Zeitraum hinweg an strukturellen MRT-Messungen, u.a. mit einem innovativen 7-Tesla-Magnetresonanztomographen, teil, um die Entwicklung der Hirnareale zu beobachten. 2009 waren die alle vier Jahre stattfindenden Messungen, an denen über 1.000 Kinder, ca. 700 Erwachsene und 300 gesunde Kontrollprobanden teilnahmen, in Holland gestartet. Für ihre im Januar 2023 begonnene Studie hat Dr. Mehren nun das begehrte Marie-Curie-Postdoc-Stipendium der Europäischen Kommission, verbunden mit einer Förderung von fast 190.000 Euro für die nächsten zwei Jahre, erhalten.

Hirnrinde und Biomembran Myelin von Interesse
„Die bisherigen Forschungserkenntnisse deuten darauf hin, dass der Kortex, also die Hirnrinde, bei Betroffenen mit einer ADHS sich im zeitlich Verlauf anders entwickelt, d.h. zu bestimmten Messzeitpunkten dünner ist als bei Menschen ohne eine ADHS. Eine Theorie ist, dass der Kortex bei Patientinnen und Patienten mit einer ADHS erst später wächst, das möchte ich u.a. anhand der qualitativ hochwertigen MRT-Daten aus Nimwegen untersuchen“, so Dr. Mehren. Auch die Menge des vorhandenen Myelins, das die Neuronen abschirmt, und für die Signalübertragung zuständig ist, könnte in diesem Zusammenhang relevant sein. Denn erwiesen ist: Je mehr Myelin, desto besser funktioniert die Signalübertragung. Die neugewonnenen Erkenntnisse wird die Psychologin des UKB zum Abschluss der Förderung in einer Publikation veröffentlichen. In der von Direktorin Prof. Alexandra Philipsen geleiteten und für ihre hohe Expertise in der Forschung und Behandlung von ADHS bekannten Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKB können diese Ergebnisse Patientinnen und Patienten mit einer ADHS zukünftig direkt zugutekommen.

Bildmaterial:

Dr. Aylin Mehren hat das begehrte Marie-Curie-Postdoc-Stipendium der Europäischen Kommission erhalten.

Bildunterschrift: Dr. Aylin Mehren hat das begehrte Marie-Curie-Postdoc-Stipendium der Europäischen Kommission erhalten.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/R. Müller

Pressekontakt:

Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 228 287- 10469
E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de


Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf.

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