AI-POD Projekt startet, um die Vorhersage fettleibigkeitsbedingter Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit fortschrittlichen KI-Tools zu verbessern
Bonn, 22. Mai 2023 – Das bahnbrechende, von der EU finanzierte Projekt AI-POD wurde von einem Konsortium aus 11 Partnern aus acht Ländern unter der Koordinatorin von Prof. Ulrike Attenberger vom Universitätsklinikum Bonn (UKB), ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der fettleibigen Bevölkerung durch innovative KI-basierte Vorhersageinstrumente zu verringern.
Im Laufe von vier Jahren werden Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen, darunter Radiologie, computergestützte Bildgebungsforschung und Industrie, zusammenarbeiten, um einen hochmodernen bildgebungsbasierten KI-Risikoscore, ein klinisches Entscheidungshilfesystem (CDSS) und eine mobile App für die personalisierte Risikobewertung und Vorhersage von fettleibigkeitsbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Komplikationen zu entwickeln.
Adipositas ist ein dringendes Problem in Europa, von dem mehr als 436 Millionen Menschen betroffen sind und das zu einem um 50 Prozent höheren Sterblichkeitsrisiko bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt. Diese Epidemie führt zu einer wirtschaftlichen Belastung von über 210 Milliarden Euro pro Jahr. Die derzeitigen Risikobewertungsmethoden sind in Bezug auf Genauigkeit und praktische Anwendung unzureichend. AI-POD zielt darauf ab, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem klinische, Labor- und Bildgebungsdaten integriert werden, um das Krankheitsrisiko in umsetzbare Gesundheitsinformationen zu übersetzen, die diagnostische Schritte und Behandlungsempfehlungen leiten können.
Prof. Ulrike Attenberger, Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKB, ist die Koordinatorin des AI-POD-Projekts und zeigte sich begeistert: „Mit AI-POD verschieben wir die Grenzen der klinischen Erkenntnisse im Management von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei adipösen Menschen. Unser Ziel ist es, vertrauenswürdige KI-Tools zu entwickeln, die nicht nur die klinische Entscheidungsfindung unterstützen, sondern auch Patientinnen und Patienten sowie Risikopersonen in die Lage versetzen, ihre eigene Gesundheit besser zu überwachen und zu verwalten. Auf diese Weise wollen wir die Morbidität und Mortalität fettleibiger Menschen deutlich senken und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die öffentlichen Gesundheitsbudgets ausüben.“
Das AI-POD-Projekt wird an sechs klinischen Standorten validiert und soll eine dauerhafte interdisziplinäre Plattform für verteiltes Lernen in anderen Gefäßbereichen schaffen. Dieses innovative Projekt wird auch einen ethischen Rahmen schaffen, um potenzielle Bedenken gegenüber den neuen Technologien auszuräumen und ihre Akzeptanz, soziale Erwünschtheit und Nutzerzufriedenheit zu bewerten.
Das AI-POD-Projekt ist in der Lage, die Art und Weise zu revolutionieren, in der fettleibigkeitsbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhergesagt und behandelt werden, und damit letztlich die Gesundheit von Millionen von Europäern zu verbessern.
Weitere Informationen zu AI-POD: www.ai-pod.eu
Kontakt für Rückfragen:
Peter Gordebeke, Europäisches Institut für Biomedizinische Bildgebungsforschung (EIBIR) pgordebeke@eibir.org +43-1-533-4064-323
Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
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E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de
Zum AI-POD-Projekt: Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont Europa der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101080302 finanziert. Die darin zum Ausdruck gebrachten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HADEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.
Bilder:
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Prof. Dr. Ulrike Attenberger,
Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Bonn.
Foto: A. Winkler/UKB
https://cams.ukb.uni-bonn.de/presse/pm-084-2023/images/Attenberger-Ulrike.jpg
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 480.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.