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Start des BMBF-Forschungsverbundes EDI-4-ALL

Früherkennung und Intervention bei akuter lymphatischer Leukämie im Kindesalter

Bonn, 18. September – Die Akute Lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter und stellt eine erhebliche gesundheitliche Bedrohung dar. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) und die Universität Bonn sind an dem Forschungsverbundprojekt (EDI-4-ALL – Early detection and interception for acute lymphoblastic leukemia) beteiligt, das nun unter Leitung des Universitätsklinikums Düsseldorf gestartet ist. Ziel ist die Entwicklung einer neuen analytischen Methode zur Früherkennung einer genetischen Prädisposition für die akute lymphatische Leukämie (ALL) bei Neugeborenen. Diese genetische Anlage ist mit einem Faktor von 100 zu 1 deutlich häufiger als die tatsächliche Erkrankung. Die zu entwickelnde Analyse soll Erkenntnisse ermitteln, welche Faktoren eine tatsächliche Erkrankung auslösen oder begünstigen können.

Dazu soll im Rahmen des Forschungsprojektes eine neue Hochdurchsatz-Methode entwickelt werden und so ein Screening an Nabelschnurblut von 3.000 Neugeborenen getestet werden. So sollen die Risikofaktoren identifiziert werden, die die Weiterentwicklung von einer Anlage zur Leukämie bis zur tatsächlichen Erkrankung an einer vollen Leukämie begünstigen. Dazu werden unter anderem Mikrobiomproben der Kinder sowie epidemiologische Daten analysiert und mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet.

EDI-4-ALL vereint die Expertise führender Institutionen. Das Universitätsklinikum Düsseldorf (Dr. Ute Fischer, Dr. Melina Mescher, Prof. Arndt Borkhardt und Prof. Dr. Gesine Kögler), die Charité – Universitätsmedizin Berlin (PD Dr. Cornelia Eckert), die ZytoVision GmbH (Dr. Britta Meyer, Bremerhaven), das Deutsche Krebsforschungszentrum (Dr. David Koppstein, Heidelberg), die Justus-Liebig-Universität Gießen (Prof. Dr. Stefan Janssen), die Universität und das Universitätsklinikum Bonn (Prof. Dr. Aleksandra Pandyra) arbeiten dabei international mit einer der größten Geburtenkliniken Spaniens, der BCNatal in Barcelona, Spanien (Prof. Dr. Eduard Gratacos), sowie der Internationalen Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation, IARC/WHO in Lyon (Dr. Joachim Schüz) zusammen. Der Förderverein zugunsten krebskranker Kinder, Löwenstern e.V. (Dr. Friedhelm Schuster), begleitet das Projekt aus der Sicht betroffener Patientinnen und Patienten und deren Eltern.

Das Projekt ist Teil der Nationalen Dekade gegen Krebs und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt über 2,6 Millionen Euro gefördert.

Mit der erfolgreichen Umsetzung von EDI-4-ALL könnten wichtige Fortschritte in der risikoadaptierten Krebsfrüherkennung erzielt und die Lebensqualität betroffener Kinder nachhaltig verbessert werden, indem die Veranlagung einer Leukämie bei Neugeborenen frühzeitig identifiziert und die Weiterentwicklung zur vollen Krebserkrankung im Kindesalter verhindert wird.

Pressekontakt:

Dr. Inka Väth
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-10596
E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de 

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 500.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, hatte in 2023 in der Forschung über 100 Mio. Drittmittel und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB mit Platz 1 unter den Uniklinika in der Kategorie „Deutschlands Ausbildungs-Champions 2024“ ausgezeichnet.

Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonnist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Vor kurzem wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das „Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf“ gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.

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