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Vitamin D: Ein Faktencheck

16.01.2025, 18:00 Uhr 

Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn über den aktuellen Forschungsstand zu Vitamin D

Bonn, 13. Januar 2025 – Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein.

Unter dem Motto „Vitamin D: Ein Faktencheck“ referiert Prof. Rainer Ganschow, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am UKB, über die Bedeutung von Vitamin D für den menschlichen Körper, erläutert mögliche Folgen eines Vitamin-D-Mangels und weist auf die Notwendigkeit einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung in jedem Lebensalter hin. Bei alldem berücksichtigt er die aktuelle Studienlage und fasst die neuesten Erkenntnisse verständlich zusammen. Hiermit möchte er weiter zur Aufklärung beitragen und Missverständnisse ausräumen, denn in Deutschland wird das Thema Vitamin D sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Wissenschaft seit Jahren kontrovers diskutiert, sodass eine große Unsicherheit herrscht, beispielsweise hinsichtlich einer angemessenen Vitamin-D-Zufuhr.

Was ist Vitamin D und wozu wird es im Körper benötigt?

Die bekannteste Funktion von Vitamin D ist die Beteiligung am Knochenstoffwechsel , der insbesondere im Säuglings- und Kleinkindalter für die Entwicklung sowie den Erhalt gesunder Knochen relevant ist. Vitamin D stärkt aber auch die Muskelkraft und trägt zu einem gut funktionierenden Immunsystem bei. Darüber hinaus ist Vitamin D an weiteren Stoffwechselvorgängen und bei der Bildung von Proteinen beziehungsweise der Steuerung einer Vielzahl von Genen beteiligt. Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre geben zudem Hinweise darauf, dass Zusammenhänge zwischen der Vitamin-D-Versorgung und chronischen Krankheiten wie beispielweise Diabetes mellitus Typ 1 bestehen.

Zunehmend zeigt die Studienlage auch eine positive Wirkung von Vitamin D auf klassische Zivilisationskrankheiten, aber auch auf Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose oder manche Krebserkrankungen. Damit eröffnet sich für eine Vielzahl von Erkrankungen eine neue Präventionsmöglichkeit. „Ein Vitamin-D-Mangel sollte deshalb in jedem Fall vermieden werden“, so Prof. Ganschow. „Gern erzähle ich den Eltern: wenn Sie sich äußerst preisgünstig irgendwie gesundheitlich etwas richtig Gutes tun wollen, dann nehmen Sie als Familie regelmäßig Vitamin D in der richtigen Dosis und nach dem Essen ein“, berichtet der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin des UKB aus seinem klinischen Alltag.

Vitamin-D-Versorgung in Deutschland 

Vitamin D wird umgangssprachlich auch als „Sonnenhormon“ bezeichnet, da Vitamin D durch eine Sonnenlichtbestrahlung der Haut durch den Körper selbst gebildet werden kann – doch die körpereigene Bildung durch Sonnenlicht ist abhängig von der geografischen Lage sowie von weiteren Faktoren wie Jahres- und Tageszeit, Witterung, Kleidung, Aufenthaltsdauer im Freien sowie dem Hauttyp. Dementsprechend schwankt der Beitrag der körpereigenen Bildung zur Vitamin D-Versorgung individuell sehr stark. Erschwerend kommt hinzu, dass nur zehn bis 20 Prozent der Vitamin-D-Zufuhr über die Nahrung erfolgen kann, sodass es in Deutschland insbesondere in den Wintermonaten leicht zu einer Unter- oder Mangelversorgung kommen kann. „Jeder, der kein Vitamin D supplementiert, hat in unseren Breitgraden voraussichtlich eine relevante Vitamin-D-Unterversorgung“, so Prof. Ganschow zusammen. Diese Einschätzung deckt sich auch mit offiziellen Erhebungen, nach denen circa 60 Prozent der deutschen Bevölkerung nach internationalen Kriterien eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung aufweist.

Im Rahmen des Patientenkolloquiums gibt Prof. Ganschow deshalb auch eine Übersicht zu den aktuellen Tagesempfehlungen für eine Vitamin-D-Zufuhr und gibt Hinweise, wann mit dem Hausarzt oder der Hausärztin über die Supplementierung von Vitamin D und die Einnahme eines Vitamin-D-Präparates gesprochen werden sollte.

Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 16. Januar, ab 18 Uhr als reine Präsenz-Veranstaltung im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (BMZ) I, Gebäude B 13, statt.

Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen im Auditorium an die UKB-Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab auch an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.

Bildmaterial:

Bildunterschrift: Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn am 16. Januar: Prof. Rainer Ganschow, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am UKB, widmet sich im Patientenkolloquium dem Vitamin D und klärt mit einem umfassenden Faktencheck über das „Sonnenhormon“ auf.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB / Rolf Müller 

Pressekontakt:
Julia Weber
Pressereferentin und Medizinredakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-10469
E-Mail: julia.weber@ukbonn.de 

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 500.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, hatte in 2023 in der Forschung über 100 Mio. Drittmittel und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB mit Platz 1 unter den Uniklinika in der Kategorie „Deutschlands Ausbildungs-Champions 2024“ ausgezeichnet.

 

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