Universitätsklinikum Bonn, Universität Bonn und thailändische Partneruniversitäten intensivieren Zusammenarbeit
Neue Kooperationsvereinbarungen und gemeinsame Forschungsprojekte im Fokus
Bonn, 5. Februar 2025 – Nach einem ersten Besuch der thailändischen Partneruniversitäten am Universitätsklinikum Bonn (UKB) und der Universität Bonn im April 2024 reiste in der vergangenen Woche eine Delegation der Medizinischen Fakultät und des UKB nach Thailand, um die 2023 begonnene Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.
An der Reise nahmen hochrangige Vertreter des UKB und der Universität Bonn teil. Die Delegation besuchte die Prince of Songkla University (PSU) in Hat Yai, die Walailak University (WU) in Nakhon Si Thammarat und die Mae Fah Luang University (MFU) in Chiang Rai sowie deren Universitätskliniken.
„Unser Besuch hat noch einmal gezeigt, dass es eine große Anzahl gemeinsamer Interessen gibt und wir sehr viel voneinander lernen können. Besonders Aspekte der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen hier im Fokus. Die Innovationskraft ist beeindruckend, und ich bin überzeugt davon, dass unsere Studierenden ein großes Interesse an der Zusammenarbeit haben werden. Ich freue mich auf einen weiteren Austausch und gemeinsame Projekte“, sagt Prof. Bernd Weber, Kommissarischer Vorstandsvorsitzender des UKB und Dekan der Medizinischen Fakultät.
Kooperationen in Forschung, Lehre und Pflegewissenschaft
Mit der PSU in Hat Yai und der WU in Nakhon Si Thammarat wurden Memorandums of Understanding (MoU) mit der Universität Bonn zum akademischen Austausch in Forschung und Lehre unterzeichnet (ein MoU mit der MFU besteht bereits seit Oktober 2023), mit der MFU in Chiang Rai erfolgte die Unterzeichnung eines Memorandums of Association (MoA) mit dem UKB für eine zukünftige Zusammenarbeit auf den Gebieten der Pflegewissenschaft sowie der Qualifizierung internationaler Pflegefachkräfte.
„Der Besuch der drei Schools of Nursing und die Visitationen der Universitätskliniken haben uns gezeigt, auf welch hohem Kompetenzniveau die thailändischen Pflegefachkräfte ausgebildet werden. Die technische Ausstattung entspricht dem höchsten internationalen Niveau. Mit den Dekaninnen und Dekanen konnten wir unsere bereits angebahnten Kontakte ausbauen und diese mit dem Team von Dekanin Prof. Chompunut Sopajaree von der Faculty of Nursing der MFU durch das feierlich unterzeichnete MoA weiter vertiefen“, hob Alexander Pröbstl, Pflegedirektor des UKB, hervor.
Eindrucksvolle Partnerinstitutionen
Die UKB-Delegation, zu der neben Prof. Bernd Weber und Alexander Pröbstl auch PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich, Initiatorin und Koordinatorin der Bonn-Thailand-Kooperation, Maria Hesterberg, Leiterin der Rekrutierung und Qualifizierung internationaler Pflegekräfte am UKB und Bernd Merzenich, Projektmanager, gehörte, zeigte sich beeindruckt von der modernen Infrastruktur der thailändischen Universitäten, die auf langfristige Weiterentwicklung ausgelegt ist. Zudem überzeugte das breite Lehr- und Forschungsangebot, das auch die Pflegewissenschaften umfasst. Auch die Universitätskliniken hinterließen einen starken Eindruck: Sie sind hervorragend ausgestattet und technisch auf höchstem Niveau. Besonders positiv fiel nicht zuletzt die große Offenheit und Gastfreundschaft der thailändischen Partnerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf.
„Ich bin begeistert, dass die 2023 begonnene Zusammenarbeit sich positiv weiterentwickelt und zunehmend konkretisiert. Gemeinsam mit meinen thailändischen Kolleginnen und Kollegen konnte ich erste Projekte in der Phytopharmakologie (Nutzung von Naturstoffen für die Herstellung von Medikamenten oder Therapeutika) und Synergieforschung auf den Weg bringen. Die sehr guten Forschungsmöglichkeiten in Thailand machen Freude auf eine Zusammenarbeit auf hohem wissenschaftlichen und technischen Niveau. Mich beeindruckt unter anderem, wie Aspekte der traditionellen Medizin in moderne Forschung umgesetzt werden“, so PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich.
Weiterentwicklung der Forschungskooperation und Transfer
Zusätzlich zu Projekten in der Phytomedizin und Phytopharmakologie wurden auch gemeinsame Forschungsinitiativen gestartet. Diese betreffen die Herstellung und Nutzung von CAR-T-Zellen in der Onkologie sowie die Verarbeitung von Medizinalpflanzen und pflanzlichen Rohstoffen zu Vorprodukten und Wirkstoffen für medizinische, pharmazeutische, kosmetische oder industrielle Anwendungen. Dabei kommt unter anderem eine in Thailand entwickelte smarte Mikrowellentechnologie zum Einsatz. Darüber hinaus wurden erste Kandidatinnen und Kandidaten für den wissenschaftlichen Austausch und mögliche Stipendien gemeinsam besprochen und ausgewählt.
Sowohl die Bonner als auch die thailändischen Kooperationspartner legen dabei großen Wert auf transdisziplinäre Kooperationen und auf umfassende Nachhaltigkeit im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Als weiteres gemeinsames Interesse identifizierten die Kooperationspartner den Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in erfolgreiche unternehmerische Aktivitäten. Zukünftig soll die Zusammenarbeit systematisch weiterentwickelt werden – insbesondere in der medizinischen Forschung und den Pflegewissenschaften durch den Austausch von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegefachpersonal.
Bildmaterial:
Bildunterschrift: Gruppenbild anlässlich der Unterzeichnung des Memorandums of Association (MoA) zwischen der UKB Pflegedirektion und der School of Nursing der Mae Fah Luang University (v. l. n. r.) 1. Reihe: Prof. Rawiwan Charoensup (Direktorin Medicinal Plants Innovation Center), Vizepräsidentin (International) Prof. Sujitra Wongkasemjit, Prof. Bernd Weber, Präsidentin Matchima Naradisorn, Alexander Pröbstl, Maria Hesterberg; 2. Reihe: Dr. Wuttichai Jaidee (Medicinal Plants Innovation Center), Bernd Merzenich, PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich, Dekan (School of Dentistry) Prof. Narong Lumbikananda, Dekan (School of Medicine) Prof. Preecha Soontranan; 3. Reihe: Dekanin (School of Nursing) Prof. Chompunut Sopajaree
Bildnachweis: Jakkrapong Wongyai, MFU
Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 500.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, hatte in 2023 in der Forschung über 100 Mio. Drittmittel und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB mit Platz 1 unter den Uniklinika in der Kategorie „Deutschlands Ausbildungs-Champions 2024“ ausgezeichnet.