VCTB2019: Robotik im Fokus
Das Universitätsklinikum Bonn lädt zu Viszeralchirurgischen Tagen Bonn ein.
Bonn, 6. Mai 2019 – Am 9. und 10. Mai 2019 lädt das Universitätsklinikum Bonn (UKB) zum Kongress im Rahmen der Viszeralchirurgischen Tage Bonn ein. Im Mittelpunkt steht diesmal die Robotik bei viszeralchirurgischen Eingriffen.
Die Erfolge, die am UKB mit robotergestützter Chirurgie erzielt werden, aber auch die vielversprechenden Ausblicke auf die Anwendung neuer Technologien sind zum Anlass geworden, eine kritische Masse an hocherfahrenen internationalen Spezialisten als Referenten und das Fachpublikum zum Austausch in die Bundesstadt einzuladen. „Am Universitätsklinikum Bonn und an der Universität Bonn wird zu vielen Aspekten von Digitalisierung und Nachhaltigkeit gearbeitet. Seit 2017 gibt es den ‚Bonner Innovations-Campus‘, in dem strategische Schnittstellen zur Beratung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft von der lokalen bis zur globalen Ebene existieren“, verdeutlicht der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKB Prof. Wolfgang Holzgreve. In diesem Kontext möchte das Universitätsklinikum Bonn zukünftig den Transfer in die medizinische Zukunft bahnen. Die Viszeralchirurgischen Tage Bonn 2019 mit dem Fokus Robotik stellen einen möglichen Start hierzu dar, so Prof. Holzgreve.
Robotische Operationen werden immer mehr zu einem unverzichtbaren Teil des operativen Spektrums in der Allgemein-, Viszeral-, Thorax-chirurgie und Urologie. Am Universitätsklinikum Bonn profitieren jährlich mehrere hundert Patienten von einer operativen Behandlung durch robotergestützte Systeme. Die Vorteile liegen auf der Hand, wie der Tagungsleiter und Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKB Prof. Jörg C. Kalff erklärt: „Die modernen Robotersysteme erlauben eine hohe Präzision in 3D und HD, eine 15-fache Vergrößerung. Ein Tremorfilter, abwinkelbare Instrumente, eine Skalierung der Fingerbewegungen sowie eine durch den Operateur steuerbare stabile optische Plattform bieten eine verbesserte Feinmotorik.“ Darüber hinaus überzeugen die Arbeitsergometrie und Ausbildungsmöglichkeiten. Zudem ermögliche sich dadurch eine niedrige Komplikationsrate, führt Prof. Kalff aus. Der Chefchirurg merkt auch an: „Dank Roboterchirurgie passiert die Umstellung von minimalinvasiv auf eine offene Operation sehr selten.“ Ihm pflichten Kollegen aus der Urologie und Herzchirurgie am UKB bei. Der Spezialist für robotergestützte Chirurgie und Leiter der Klinik für Urologie am UKB Prof. Manuel Ritter weiß aus Erfahrung, dass die robotische Assistenz bei der OP für die Patienten einen kürzeren Klinikaufenthalt, eine schnellere Heilung und geringere Blutungsraten bedeutet. In der Herzchirurgie des UKB unter der Leitung von Prof. Hendrik Treede wird die Robotik als einer von nur ganz wenigen herzchirurgischen Kliniken in Deutschland zur minimalinvasiven Bypass-Operation bei koronarer Herzerkrankung eingesetzt. „Die Roboterchirurgie erlaubt uns eine schonende und sichere Präparation der Brustwandarterien als wichtige Bypassgefäße voll endoskopisch und ohne Rippentrauma. Ein großer Vorteil für unsere Patienten“, ergänzt Prof. Treede.
Die Tagung ist darauf ausgelegt, die Visionen robotischer Chirurgie zu zeigen. PD Dr. Burkhard Stoffels, VCTB-Programmleiter und Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKB erläutert: „Es gibt robotergestützte Systeme, mit denen irgendwann vielleicht auch die HNO, die Endoskopie und die Herzchirurgie arbeiten werden. Mit den VCTB2019 wollen wir aufzeigen, wie man sich diesen neuen Techniken in einer verantwortungsvollen Weise nähern kann.“ Die Schwerpunkte der Tagung liegen in der Darstellung verschiedener Operationstechniken. Dazu werden entsprechende Operationsvideos von anerkannten Experten der Robotik demonstriert. Weitere wichtige Themen betreffen neue technische Entwicklungen und Fragen der Wirtschaftlichkeit robotischer Operationen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an einem Hands-On-Training am Operationsroboter und speziellen Simulatoren teilzunehmen, sowie zur Teilnahme an einem Pre-Congress-OP-Workshop der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) im Haus für Experimentelle Therapie (HET) am UKB.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Programm.