Prof. Alexander Mustea, Direktor der Gynäkologie am UKB, Prof. Wolfgang Holzgreve, Vorstandsvorsitzender des UKB, und Dr. Denis Mukwege, Friedensnobelpreisträger
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Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege besucht das Universitätsklinikum Bonn

Systemwandel durch Klinikpartnerschaft

Am zweiten Tag seines Besuches an der Bonner Universität hat der kongolesische Frauenarzt und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege das Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Bonn (UKB) besucht. Er sprach dort mit den Studierenden des Masterstudienganges Global Health und sah sich im Operationssaal neue chirurgische Techniken an. Angestrebt wird nun auch im Bereich der Gynäkologie eine Klinikpartnerschaft zwischen dem UKB und dem Panzi Hospital, das von Mukwege 1999 in Bukavu gegründet wurde.

Im Zuge der Klinikbesichtigung lernte der Menschenrechtsaktivist Mukwege zunächst Studierende des vor drei Jahren gegründeten Master Studiengangs „Global Health – Risk Management and Hygiene Policies“ kennen. „Sie sind nicht nur medizinisch tätig, Sie sind immer auch Kämpfer für Menschenrechte, gerade in Ländern mit politisch und wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen. Und eine solche Arbeit gerade auch für Frauenrechte ist oft mit großen persönlichen Risiken verbunden, manchmal sogar für das eigene Leben“, mahnte Mukwege. „Dennoch ist es enorm wichtig, sich gerade in krisengeschüttelten Ländern konsequent und mutig für das Leben und die Gerechtigkeit einzusetzen“.

In seinem Heimatland behandeln Mukwege und sein Team Mädchen und Frauen, die brutal und häufig mehrfach vergewaltigt wurden. Inzwischen gilt Denis Mukwege weltweit als Spezialist für das Rekonstruieren weiblicher Geschlechtsorgane. Außerdem kümmert er sich auch um den psychischen Zustand seiner Patientinnen und bietet ihnen juristische sowie finanzielle Unterstützung an.

„Das Engagement von Dr. Mukwege ist ein bestes Beispiel dafür, wie ein Beruf zur Berufung wird. Es ist eine unglaubliche Leistung, die den Menschen im Kongo, aber auch in anderen Krisengebieten, Hoffnung schenkt“, sagte der Ärztliche Direktor des UKB und einer der Initiatoren des Masterstudiengangs Global Health Prof. Wolfgang Holzgreve.

Anschließend gab der Direktor der Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie am UKB Prof. Alexander Mustea dem hochkarätigen Gast einen Überblick über die Leistungen seiner Abteilung. Während laufender Operationen konnte sich Mukwege konkrete Eindrücke über die Arbeit der Bonner Kollegen verschaffen und neue Techniken bei seinem Kollegen Mustea kennenlernen. „Das UKB ist bestens ausgestattet und wäre für uns ein toller Partner für den Austausch in Forschung und Lehre“, resümierte Mukwege. Darum wollen das UKB und das Panzi Hospital sich demnächst für das Förderprogramm „Gesundheitspartnerschaften Global“ der Initiative „Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit“ bewerben. Diese wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) ins Leben gerufen. Der Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege drückte seine Hoffnung aus, dass sich neben den von Prof. Brigitte Schmitz und Rektor Prof. Michael Hoch eingeleiteten Uni-Partnerschaften auch speziell eine UKB-Kooperation mit seinem Gynäkologie-Kollegen Mustea und den Psychosomatikerinnen Prof. Franziska Geiser und Dr. Andrea Hocke entwickeln soll.

Pressekontakt:
Daria Siverina
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Telefon: 0228 287-14416
E-Mail: daria.siverina@ukbonn.de

Bildunterschrift:
Drei Gynäkologen auf dem Weg zum Operationssaal am UKB: (v. l. n. r.) Prof. Alexander Mustea, Direktor der Gynäkologie am UKB, Prof. Wolfgang Holzgreve, Vorstandsvorsitzender des UKB, und Dr. Denis Mukwege, Friedensnobelpreisträger.

Bildnachweis:
Universitätsklinikum Bonn (UKB)/K. Wislsperger

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