Teilnehmerinnen für Studie zu Zwillingsschwangerschaften gesucht
Universitätsklinikum Bonn erforscht Kenngrößen und Risikofaktoren für eine bessere Versorgung
Um Zwillingsschwangerschaften künftig noch zielgerichteter betreuen und sicherer gestalten zu können, führt das Universitätsklinikum Bonn zusammen mit anderen Forschungsinstitutionen eine multinationale Studie durch. Dafür sucht die Abteilung für Pränatale Diagnostik am UKB derzeit interessierte Frauen, deren Zwillingsschwangerschaft zum aktuellen Zeitpunkt maximal bis 13+6 Schwangerschaftswochen (SSW) fortgeschritten ist.
Die Studie bietet den Teilnehmerinnen regelmäßige und detaillierte Ultraschallkontrollen beider Kinder sowie klinische Untersuchungen der Mutter (ggf. mit Blutentnahmen für Laborbestimmungen) im Abstand von drei bis vier Wochen an. Zusätzlich haben Studienteilnehmerinnen die Möglichkeit, kostenlos einen sog. nicht-invasiven Pränatal-Test (NIPT) durchzuführen. Die Studienteilnahme ist unabhängig vom geplanten Entbindungsort und beinhaltet keine Kosten für die Teilnehmerinnen. Die geplanten Untersuchungen am UKB finden zusätzlich zu den regulären Untersuchungen bei der eigenen Frauenärztin/dem eigenen Frauenarzt statt. Fahrtkosten können nicht übernommen werden. In Bonn sollen so in den nächsten 36 Monaten über 200 Schwangere begleitet werden.
Interessierte Schwangere oder Frauenärzt*innen mit potentiell geeigneten Patientinnen können unter 0228 287-37100 mit dem Stichwort PRETWINSCREEN einen Termin zur Erstuntersuchung vereinbaren.
Hintergrund der Studie ist, dass Zwillingsschwangerschaften allgemein mit mehr Risiken für Mütter und Kinder einhergehen. Zu diesen Risiken zählen unter anderem Frühgeburtlichkeit, Bluthochdruckerkrankungen, (Präeklampsie), die Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes sowie eine Mangelentwicklung der Kinder. „Ziel unserer Studie ist es, durch eine intensivierte Beobachtung und Betreuung von Zwillingsschwangerschaften neue Kenngrößen zur personalisierten Diagnostik und verbesserten Versorgung zu erarbeiten“, erklärt Prof. Annegret Geipel, Leiterin der Sektion Pränatale Medizin am UKB. „Mit unseren Erkenntnissen und denen der Kolleg*innen aus anderen Ländern, wollen wir künftig schneller Anzeichen für eine Komplikation erkennen und die Mütter und ihre ungeborenen Zwillinge so noch sicherer durch die Schwangerschaft begleiten.“
Die Bonner Studie ist Teil des internationalen multizentrischen Verbundprojekts „PRETWINSCREEN – Entwicklung eines multidisziplinären Ansatzes zur personalisierten Schwangerschaftsdiagnostik und Versorgung von Zwillingsschwangerschaften“. An dem Projekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, sind sechs Forschungsinstitutionen aus Deutschland, Kanada, Israel, Spanien sowie dem Vereinigten Königreich beteiligt.
Pressekontakt:
Susanne Wagner
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Tel.: 0228 287-19891
Susanne.Wagner@ukbonn.de
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über 1 Mrd. Euro. Neben den über 3.000 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2019 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs und die einzige positive Jahres-Bilanz der UKs in NRW.