Raketen-Training am Universitätsklinikum Bonn
Die radiologische Klinik übt MRT-Untersuchungen für Kinder spielerisch
Der Schwerpunktbereich Kinderradiologie der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) bereitet junge Patientinnen und Patienten mit einem Simulator auf ihre Magenetresonanztomografie-Untersuchung (MRT) vor. Kinder, die am UKB behandelt werden, können ein Training im Übungs-MRT, das wie eine Rakete aussieht, absolvieren, damit sie für die eigentliche Untersuchung angstfrei sind und keine Narkose benötigen.
Eine MRT-Untersuchung ist besonders für kleine Patientinnen und Patienten mit Strapazen verbunden. Man wird in eine enge Röhre geschoben und – je nach untersuchtem Körperteil – zusätzlich durch eine aufliegende Matte oder durch eine Art Helm auf dem Kopf eingeengt. Hinzu kommt ein lautes Klopfen, das immerhin durch das Tragen eines Kopfhörers angenehmer wird. Das ist selbst für die meisten Erwachsenen bedrückend.
Trotz der unangenehmen Umstände, ist das durchschnittlich 20 Minuten dauernde MRT aber absolut ungefährlich. „Das schwierige ist, dass man dabei ganz still liegen muss, um nutzbare Bilder für die Diagnosestellung zu erhalten. Das ist ein bisschen so, wie beim Fotografieren,“ sagt PD Dr. Mark Born, Leiter der Kinderradiologie der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am UKB. „Vor allem kleinere Kinder müssen deswegen für die Untersuchung sediert werden, für die etwas älteren haben wir hier am UKB mittlerweile aber tolle, spielerische Möglichkeiten, um das zu vermeiden,“ so Dr. Born.
Zur Vorbereitung von Kindern auf die Untersuchung gibt es allgemein schon Film-Anleitungen, Apps oder ein Puppen-MRT. Am UKB können die jüngsten Patientinnen und Patienten das MRT seit einem knappen Jahr aber sogar live und am eigenen Körper erleben. Das ermöglicht ein Übungs-MRT, das – passend zur Weltraum-Gestaltung der Kinderradiologie im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) – aussieht wie eine Rakete. Ansonsten ist der Simulator einem richtigen MRT aber sehr ähnlich. Entscheidend ist natürlich die gute Betreuung der kleinen Patientinnen und Patienten, während ihres ‚Testflugs‘.
„Wir haben schon etwa 50 Kinder und Jugendliche im Alter ab drei Jahren mit unserer MRT-Übungs-Rakete auf ihre Untersuchung vorbereitet. Die echte MRT-Untersuchung haben dann alle fabelhaft gemeistert,“ berichtet Barbara Heidrich, medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA) der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am UKB. Auch die Trainings-Untersuchung dauert 20 bis 30 Minuten. Das Kind sieht sich dabei, wie in einem Spiegel, selbst und kann beobachten, dass das ‚Foto‘ unscharf wird, wenn es wackelt. Damit der Anfang leichter fällt, kann es zur Unterhaltung auf einem zweiten Monitor in der Röhre seinenLieblingsfilm anschauen. Entwickelt wurde der Simulator übrigens in Frankreich und es gibt weltweit nur etwa 30 weitere Exemplare.
Bild oben: PD Dr. Mark Born, Leiter der Kinderradiologie der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie am UKB und Barbara Heidrich, medizinisch-technische Radiologieassistentin (MTRA) beim MRT-Training mit einer jungen Patientin.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/Rolf Müller
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Viola Röser
Stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über 1 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs und die einzige positive Jahres-Bilanz aller UKs in NRW.