Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Projekt zur altersabhängigen Makuladegeneration an der Universitäts-Augenklinik
Dr. med. Sarah Thiele wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 270.000 Euro beim Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe unterstützt, die sich mit der differenzierten Phänotypisierung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) beschäftigt.
Während für das exsudative Spätstadium der AMD wirksame Therapien existieren, besteht weiterhin ein ‚unmet need‘, das Krankheitsgeschehen bereits in früheren Stadien, d.h. bevor es zu einer irreversiblen Schädigung der zentralen Netzhaut kommt, präventiv zu behandeln. Um die Wirksamkeit neuer Therapieansätze beurteilen zu können, bedarf es der Identifizierung robuster Biomarker, die als klinische Endpunkte bei zukünftigen Interventionsstudien herangezogen werden könnten.
Bereits während ihrer Weiterbildungszeit hat sich Dr. med. Sarah Thiele, u.a. gefördert durch ein zweijähriges Gerok-Stipendium der BONFOR-Kommission der Medizinischen Fakultät Bonn, mit der morphologischen Charakterisierung der intermediären AMD beschäftigt. Durch die DFG-Förderung kann Dr. Thiele nun ihre Forschungsarbeiten vertiefen. Dabei wird sie sich u.a. mit der longitudinalen Analyse der sog. „Ellipsoid Zonen“-Reflektivität beschäftigen, welche sich in der hochauflösenden optischen Kohärenztomographie in-vivo darstellen (rot markiert im Beispielbild) und quantifizieren lässt und u.a. als Ausdruck der mitochondrialen Aktivität der Photorezeptoren interpretiert wird. „Gerade mit Hinblick auf degenerative Erkrankungen wie der AMD ist die Evaluation der Ellipsoid Zonen-Reflektivität ein neuer Ansatz bei der Identifikation krankheitsrelevanter Biomarker“, so Thiele.
„Dank der DFG-Förderung kann dieses vielversprechende Projekt innerhalb der kommenden drei Jahre verfolgt und realisiert werden. Biomarker für frühere Krankheitsstadien der AMD stehen im Brennpunkt präventiver Ansätze für die AMD als häufigster Netzhauterkrankung,“ sagt Professor Frank Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.
Bild oben: Dr. med. Sarah Thiele, Fachärztin der Universitäts-Augenklinik Bonn, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beim Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe unterstützt.
Bildnachweis: privat
Bildunterschrift: OCT Beispielbild Ellipsoidzone
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Expertenkontakt:
Dr. med. Sarah Thiele, FEBO
Fachärztin
Universitäts-Augenklinik Bonn
Venusberg-Campus 1
Gebäude 04/05
53127 Bonn
sarah.thiele@ukbonn.de
www.ukbonn.de/augenklinik
Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Tel.: 0228 287-10469
E-Mail: Viola.Roeser@ukbonn.de
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über 1 Mrd. Euro. Neben den über 3.000 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2019 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs und die einzige positive Jahres-Bilanz der UKs in NRW.