Deutschlands einzige Klinisch-Pharmakologische Hochschulambulanz am Universitätsklinikum Bonn eröffnet
Umfassende Unterstützung für Patientinnen und Patienten bei Fragen zu Arzneimitteltherapien
Bonn 17. Juni 2024 – Nach einer Pilotphase hat am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) nun die einzige Hochschulambulanz in Deutschland für allgemeine und spezielle klinisch-pharmakologische Fragen eröffnet. Diese innovative Einrichtung bietet nun, zusätzlich zur langjährigen Unterstützung der Ärztinnen und Ärzte am UKB bei der Patientenbehandlung, eine direkte Beratung für Patientinnen und Patienten zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten als auch über Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und möglicherweise ungeeigneten Medikamenten an. Neben den klassischen Arzneimitteln werden auch Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Heilmittel berücksichtigt.
„Mit unserem Angebot möchten wir einen Beitrag zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie in Deutschland leisten und insbesondere helfen, unerwünschte Arzneimitteleffekte, die aus immer komplexeren Einnahme- und Interaktionsschemata entstehen, zu vermeiden“, erklärt Dr. Martin Coenen, Leiter der neuen Ambulanz. Gerade bei älteren Menschen und Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen mit vielen unterschiedlichen Arzneimitteln, sei eine Überprüfung und Beratung sehr wichtig. Dies gelte vor allem, wenn sie zusätzlich rezeptfreie Arzneimittel für die Selbstmedikation oder aus dem Lifestyle-Bereich verwenden.
Das interdisziplinäre Team aus den Bereichen der Inneren Medizin, Klinischen Pharmakologie, Allergologie und Pharmazie bietet dabei nicht nur Medikationsanalysen, sondern auch Hilfe bei komplexeren klinisch-pharmakologischen Fragen zu Pharmakogenetik und Pharmakokinetik an. So konnten zum Beispiel bereits einem Patienten mit jahrelangen Problemen bei der Schmerztherapie und einer Patientin, die nach mehreren Operationen mit Vollnarkose nicht wie gewohnt aufwachte, mit wichtigen Befunden und Empfehlungen geholfen werden.
„Dadurch erweitern wir unser breites Portfolio klinisch-pharmakologischer Leistungen des Instituts weiter“, so Dr. Coenen weiter. „Zusätzlich zu Konsiltätigkeiten und Stationsvisiten kommt mit der Hochschulambulanz ein weiterer Baustein in der Krankenversorgung hinzu. Somit unterstreicht die Eröffnung der klinisch-pharmakologischen Ambulanz das Engagement des UKBs, eine patientenzentrierte und qualitativ hochwertige Versorgung anzubieten, die allen aktuellen medizinischen Bedürfnissen entspricht.“ Die neue Einrichtung soll nicht nur die Gesundheitsversorgung in der Region und darüber hinaus verbessern, sondern auch ein wichtiger Ansprechpartner für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie andere medizinische Fachkräfte sein.
Das Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, zu dem die neue Ambulanz gehört, engagiert sich darüber hinaus nicht nur in der Lehre und eigenen Forschungsprojekten, sondern führt auch klinische Studien auf der Phase I-Einheit (Probandenstation) durch und betreut klinische Forschungsprojekte des UKB über die Studienzentrale SZB (ein KKS). Die Bestimmung der Arzneimittelspiegel für therapeutisches Drug Monitoring sowie anderer Laborwerte erfolgt ebenfalls direkt im Zentrallabor des Instituts.
Patientinnen und Patienten können ab sofort Termine für die neue Hochschulambulanz vereinbaren. Weitere Informationen sind über die Website des Universitätsklinikums Bonn oder des Instituts für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie erhältlich.
Bildmaterial:
Bildunterschrift: (v.l.) Dr. Martin Coenen, Leiter der neuen Klinisch-Pharmakologischen Hochschulambulanz am Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des UKB, Katharina Karsten Dafonte, Apothekerin, Thomas Büttner, Assistenzarzt, und Prof. Gunther Hartmann, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des UKB vor der neuen Ambulanz
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / A. Winkler
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Stellvertretende Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,6 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB 2022 und 2023 als Deutschland begehrtesten Arbeitgeber und Ausbildungs-Champion unter den öffentlichen Krankenhäusern in Deutschland ausgezeichnet.