Fachaustausch am Universitätsklinikum Bonn

Augenärztinnen und Augenärzte bekämpfen Blindheit in Entwicklungsländern

Bonn, 27. April 2023 – Etwa 40 Millionen Menschen weltweit sind blind und fast 300 Millionen Menschen stark sehbehindert. In 80 Prozent der Fälle wäre eine Erblindung aber vermeidbar. Augenärztinnen und -ärzte aus aller Welt setzen sich daher für Aufklärung und rechtzeitige Therapie vor Ort ein. Die Ergebnisse dieses Engagements hat das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) kürzlich vorgestellt. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) war Gastgeber der diesjährigen Tagung. 

Das DKVB veranstaltet jedes Jahr an wechselnden Orten eine Fachtagung, auf der augenheilkundliches Fachpersonal aus Deutschland von den ehrenamtlich betreuten Projekten aus der ganzen Welt berichtet. Außerdem stellen Augenärztinnen und Augenärzte aus Entwicklungsländern ihre Arbeit vor Ort vor. Der fachliche Austausch dient der stärkeren Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch, um Blindheit wirkungsvoll einzudämmen.

„Ca. 90 Prozent der Menschen mit Sehbehinderungen leben in den ärmsten Ländern der Welt. Armut und Unkenntnis sind Hauptgründe der Erblindung“, sagt Dr. David Kupitz, Vorsitzender des DKVB. Neben Themen wie der Netzhautchirurgie in Malawi, der Augenheilkunde in Kenia und dem Aufbau einer Augenklinik im Südsudan wurde unter anderem die Smartphone-basierte Netzhautbildgebung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung vorgestellt – ein Projekt des UKB in Kooperation mit der Sankara Eye Foundation in Indien. „Da mangelhafte finanzielle Ressourcen eine entscheidende Hürde bei der Verbesserung der augenheilkundlichen Versorgung in vielen Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen darstellen, könnten kostengünstige Ansätze wie die Smartphone-basierte Netzhautbildgebung die Versorgungssituation in vielen Ländern verbessern“, ergänzt PD Dr. Maximilian Wintergerst, Augenarzt an der Augenklinik des UKB.

Die Mitglieder des DKVB engagieren sich ehrenamtlich für:

• Aufklärung über Sehbehinderung und Blindheit
• verbesserte Früherkennung und Versorgung von Augenerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen im In- und Ausland
• barrierefreien Zugang zu Praxen, Kliniken und Hilfsangeboten für Blinde und Sehbehinderte
• Aus- und Weiterbildung von Augenärzt:innen und Fachpersonal in Entwicklungs- und Schwellenländern
• Vermittlung von Kurzzeiteinsätzen im Ausland
• Hilfe beim Aufbau von Augenkliniken in Entwicklungs- und Schwellenländern
• Organisation und Unterstützung bei Klein- und Privatinitiativen zur Blindheitsverhütung

Website des DKVB: www.dkvb.org

Bildmaterial:

Bildunterschrift (v. l.): Gegen die Blindheit weltweit: Dr. Michael Petrak (UKB), Dr. Heiko Philippin (Freiburg), Dr. Martha-Mary Udoh (Calabar/Nigeria), Dr. Dan Kiage (Kisii/Kenia), Dr. Mary Asiyo-Vogel (Lübeck), Dr. David Kupitz (Bünde), Dr. Patricia Marques (London/UK), Prof. Robert Finger (UKB).

Bildnachweis: Universitätsklinikum (UKB)/A. Winkler

Pressekontakt:
Daria Siverina
Stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 228 287-14416
E-Mail: daria.siverina@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf.