Prof. Ulrich Gembruch, Direktor der Klinik für Spezielle Geburtshilfe und Pränatalmedizin am UKB, Alexander Pröbstl, Pflegedirektor am UKB, PD Dr. Waltraut Merz, Studienleiterin und Oberärztin der Klinik für Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin am UKB, Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB sowie Pflegewissenschaftler und Krankenpfleger Andreas Kocks vor der Abschlussveranstaltung der Studie „Geburt im hebammengeleiteten Kreißsaal (GEscHIcK)“.
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Forschungsprojekt über Geburt im Hebammengeleiteten Kreißsaal erfolgreich abgeschlossen

Universitätsklinikum Bonn belegt Sicherheit

Bonn, 25. November 2020 – Finale Ergebnisse der vom Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen geförderten Studie „Geburt im hebammengeleiteten Kreißsaal (GEscHIcK) –Entscheidungsabläufe, Qualitätssicherung und ‚Best Practice’-Modell“ wurden heute bei einer Abschlussveranstaltung am UKB vorgestellt. Erste Teilergebnisse der Studie, an der das UKB und fünf weitere hebammengeleitete Kreißsäle in NRW beteiligt waren, wurden bereits im August vorgestellt. Die Studie bestätigt die Sicherheit der hebammengeleiteten Geburt und die hohe Zufriedenheit werdender Mütter durch die Eins-zu-Eins-Betreuung einer Hebamme.

Mit dem Hebammengeleiteten Kreißsaal hat das UKB Pionierarbeit geleistet, was jetzt an vielen Orten Nachahmer findet. Bereits vor 16 Jahren wurde in Deutschland das Konzept der hebammengeleiteten Geburt eingeführt. Ziel ist es, gesunden Schwangeren nach unauffälligem Schwangerschaftsverlauf eine interventionsarme Geburt aus eigener Kraft zu ermöglichen. Auch wenn internationale Studien bereits die Sicherheit hebammengeleiteter Betreuungsmodelle sowie eine hohe Zufriedenheit nachweisen konnten, ist diese Betreuungsform nur an wenigen deutschen Kliniken etabliert. Am Universitätsklinikum Bonn (UKB) hat sich das Modell seit über 10 Jahren bewährt. Mutter und Kind erleben dann mit der Begleitung einer Hebamme eine interventionsarme Geburt, mit der Sicherheit, dass ärztliche Hilfe bei Bedarf jederzeit zur Verfügung steht. „Mittlerweile haben über 600 Frauen ihre Kinder mit der ausschließlichen Unterstützung einer Hebamme am UKB zur Welt gebracht. Wenn Mutter und Kind gesund sind, unterstützen wir die hebammengeleitete Geburt gerne, denn die werdende Mutter fühlt sich durch die intensive Eins-zu-Eins-Betreuung einer erfahrenen Hebamme besonders gut aufgehoben, die im Risikofall aber schnell eine*n Arzt/Ärztin hinzuziehen kann,“ so Prof. Ulrich Gembruch, Direktor der Klinik für Spezielle Geburtshilfe und Pränatalmedizin am UKB.

Alle hebammengeleiteten Geburten am UKB wurden dokumentiert und im Rahmen des vom Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts „Geburt im hebammengeleiteten Kreißsaal (GEscHIcK) –Entscheidungsabläufe, Qualitätssicherung und ‚Best Practice‘-Modell“ evaluiert. Verglichen mit der ärztlichen Geburt wurde die hebammengeleitete Alternative als sicher bewertet, eine erhöhte Komplikationsrate konnte nicht festgestellt werden. Seit dem Jahr 2018 wurde die Studie auf sechs Krankenhäuser mit hebammengeleiteten Kreißsälen in NRW ausgeweitet. Zudem wurde ein Online-Fragebogen an werdende Mütter in NRW gerichtet, um mehr über Entscheidungsfindung, Wünsche und Bedürfnisse im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Geburt zu erfahren. Die letzten Teil-Ergebnisse liegen nun vor und wurden heute bei einer virtuellen Veranstaltung vorgestellt. PD Dr. Waltraut Merz, Studienleiterin und Oberärztin der Klinik für Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin am UKB: „Mit dem jetzigen Abschluss der Studie konnte die Sicherheit dieses ergänzenden Betreuungsmodells an Kliniken mit unterschiedlichen Versorgungsleveln bestätigt werden. Das Angebot trifft die Wünsche und Bedürfnisse von Gebärenden; es bietet Potential, genuine Hebammentätigkeit in den Fokus zu rücken und die interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken.“ „Geburten sollen sanft und sicher zugleich sein“ betont Prof. Wolfgang Holzgreve, der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende, „und hier hat die Frauenklinik des UKB wertvolle Pionierarbeit geleistet“.

Bild oben:
Bildunterschrift
: (v.l.n.r.) Prof. Ulrich Gembruch, Direktor der Klinik für Spezielle Geburtshilfe und Pränatalmedizin am UKB, Alexander Pröbstl, Pflegedirektor am UKB, PD Dr. Waltraut Merz, Studienleiterin und Oberärztin der Klinik für Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin am UKB, Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB sowie Pflegewissenschaftler und Krankenpfleger Andreas Kocks vor der Abschlussveranstaltung der Studie „Geburt im hebammengeleiteten Kreißsaal (GEscHIcK)“.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/R. Müller

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über eine Mrd. Euro. Neben den über 3.000 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Landesebene auf Platz 1 unter den Universitätsklinika in NRW, weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2019 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs und die einzige positive Jahresbilanz der UKs in NRW.

Pressekontakt:
Viola Röser
Pressereferentin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Tel.: 0228 287-19891
Viola.Roeser@ukbonn.de

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