Herausragende Dissertationen erhalten den DGfZ-Förderpreis 2015 + + + mehr:
Die Verleihung des DGfZ-Preises erfolgte dieses Jahr an zwei erfolgreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen, die ein exzellentes Auditorium zur Präsentation ihrer Arbeit vorfanden. So durften sich gleich zwei Bewerberinnen der Kategorie Dissertation über den mit 1.500 € dotierten Preis freuen. Ihre Arbeiten waren so hervorragend, dass die Jury beide gleich hoch einschätzte.
Ausgezeichnet wurden: Frau Hellen Elisa Ahrens, PhD für ihre Arbeit: “Experimental approaches towards overcoming the acute vascular rejection associated with pig-to-primate xenotransplantation”.
Die Xenotransplantation, d.h. die Übertragung von porzinen Organen in den Patienten, wird heute als vielversprechend angesehen, um geeignete Organe zur Transplantation für den Menschen zur Verfügung zu stellen und damit den wachsenden Organmangel zu mildern oder zu beheben. Transplantierte Organe werden jedoch nach einer gewissen Zeitspanne durch immunologische Abwehrmechanismen abgestoßen.
Zu diesem spezifischen Aspekt liefert die vorliegende PhD-Arbeit wertvolle neue Erkenntnisse. Bei der Publikation handelt sich um den weltweit ersten Bericht über die erfolgreiche Erstellung von Schweinen mit einer siRNA vermitttelten reduzierten Expression von Tissue Factor, einem Hauptfaktor in der Koagulationskaskade. “Die vorliegenden Ergebnisse stellen einen wichtigen neuartigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Xenotransplantation dar. Die Ergebnisse erfüllen auch im internationalen Maßstab allerhöchste Qualitätsanforderungen”, so begründete Dr. Marquardt, Präsident der DGfZ, die Entscheidung der Jury in seiner Laudatio.
Die zweite herausragende Dissertation stammte von Dr. med. Ricarda Maria Schmithausen die das Thema “Transfer of multidrug-resistant pathogens between humans and animals” untersuchte. In der konventionellen Tierhaltung spielen resistente Erreger (LA-MRSA und ESBL-E) eine wichtige Rolle bei der Tiergesundheit und bedeuten ein potentielles Risiko für Infektionen des Menschen. Für Frau Dr. med. Schmithausen als Humanmedizinerin und Agraringenieurin stellte sich die Frage, wie typische Expositionspfade aufgedeckt und zielgerichtet das Eintragen über die Agrar-und Lebensmittelkette sowie in Einrichtungen des Gesundheitswesens unterbunden werden könnten. Sie schlägt in der Arbeit drei Szenarien vor, wie sich MRSA und/oder ESBL-Monitorings in bereits bestehende oder im Aufbau befindliche Gesundheitsmanagement-Initiativen integrieren lassen. Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung, da sie zeigen, dass durch entsprechendes Hygienemanagement eine deutliche Verbesserung der Übertragung von resistenten Erregern grundsätzlich erreichbar ist. “Die abgeleiteten Gesundheitsmanagement-Initiativen stärken die Verantwortung der Landwirte für sich selbst als Risikogruppe, die Tiergesundheit ihres Bestandes und den Verbraucherschutz,” so der DGfZ-Präsident in seiner Laudatio.
Auch die anwesende Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL, Frau Dr. Flachsbarth, ließ es sich nicht nehmen, den Preisträgerinnen persönlich zu gratulieren und sich über ihre Arbeiten zu informieren.
http://www.dgfz-bonn.de/zwei_herausragende_dissertationen_erhalten_den_dgf.html
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