Hertie-Stiftung fördert klinische Neurowissenschaften
Erneut 660.000 Euro für das Universitätsklinikum Bonn und die Medizinische Fakultät der Universität Bonn für exzellentes neurowissenschaftliches Netzwerk und Nachwuchsförderung
Bonn, 31. Januar 2023 – Grundlagenforschung und klinische Forschung müssen enger zusammenarbeiten, um zum Wohle der Patient*innen mehr und noch schneller Therapien zu entwickeln – das ist das Ziel des Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience. Das 2019 gegründete Netzwerk vereint sechs Spitzenstandorte klinischer Hirnforschung und bietet Karriereperspektiven für exzellente Nachwuchsforscherinnen und -forscher. Nach erfolgreicher Begutachtung wird das Förderprogramm nun für drei weitere Jahre fortgeführt. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) ist zusammen mit der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn einer der Spitzenstandorte, die zu diesem Ziel weiter gefördert werden, und erhält in den nächsten drei Jahren erneut 660.000 Euro von der Stiftung.
Damit werden am UKB in den nächsten drei Jahren vier herausragende Nachwuchsforschende gefördert, darunter zwei wissenschaftlich-klinische Ärztinnen und Ärzte und zwei nicht-ärztlich tätige Forschende, um so die Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung zu stärken. Ergänzt werden die Forschungsgelder um weitere 330.000 Euro Eigenanteil der Medizinischen Fakultät und die Bereitstellung der wissenschaftlichen Infrastruktur seitens des UKB. Neben der Universitätsklinik Bonn sind Berlin, Hamburg, Heidelberg/Mannheim, München und Tübingen Standorte des Netzwerks, an denen ebenfalls jeweils vier Nachwuchsforschende unterstützt werden. Insgesamt fördert die Hertie-Stiftung die klinischen Neurowissenschaften mit 6,5 Millionen Euro.
„Ziel ist zum einen die Unterstützung von Nachwuchswissenschaftler*innen und zum anderen die Verbesserung von Diagnose, Therapie, Früherkennung und Prävention von ZNS Erkrankungen“, so Prof. Dr. Anja Schneider, Direktorin der Abteilung für Alterspsychiatrie und Kognitive Störungen am UKB und Arbeitsgruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Zusammen mit Prof. Dr. Heinz Beck vom Institut für Experimentelle Epileptologie und Kognitionsforschung (IEECR) am UKB leitet sie das Förderprogramm. „Wir freuen uns sehr über die erneute großzügige Förderung der Hertie-Stiftung und dass das UKB damit in der neurowissenschaftlichen Nachwuchsförderung an der Spitze steht“, so Prof. Beck.
Die Forschungsschwerpunkte im Rahmen des Exzellenz-Netzwerks liegen am Bonner Standort in dieser Förderperiode auf dem Gewinn neuer Erkenntnisse zum autobiographischen Gedächtnis, Neuroinflammation bei neurodegenerativen Erkrankungen, Alzheimerdemenz sowie Neuronalen Schaltkreisen.
Neben der Bereitstellung von finanziellen Fördermitteln profitieren die 24 Fellows auch von einem dreijährigen Weiterbildungsprogramm im Rahmen der Hertie Academy zu Themen wie Führung, Kollaboration oder Wissenschaftskommunikation. “Wir vermitteln in der Hertie Academy Schlüsselqualifikationen für die nächsten Karriereschritte der Fellows um sie zu befähigen, in den nächsten Jahren zentrale Leitungspositionen einzunehmen”, so Dr. Astrid Proksch, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. “Die hochtalentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie unsere Partner-Standorte führen das Hertie Network zum Erfolg”.
Um die verteilte Exzellenz an den Standorten zusammenzubringen, wurden während der ersten Förderperiode 2019 bis 2022 sechs Symposien durchgeführt. Auch eine digitale, datenschutzkonforme Austauschplattform wurde eingerichtet – ein Alleinstellungsmerkmal im Hinblick auf institutsübergreifende Netzwerke. Die Teilnehmenden haben dadurch die Möglichkeit, an standortübergreifenden Projekten und gemeinsamen Publikationen zu arbeiten oder auch Multicenter-Studien durchzuführen. Der Erfolg der Zusammenarbeit ist messbar: Trotz erschwerter Corona-Bedingungen wurden in der ersten Förderperiode rund 15 standortübergreifende wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Die standortübergreifende Arbeit wird in den kommenden drei Jahren weiter intensiviert.
„Das Hertie Network ist ein innovatives Programm, das Top-Standorte der klinischen Hirnforschung zusammenbringt und erfolgreich die translationale Brücke schlägt”, so Prof. Dr. Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und Vorsitzender des Scientific Advisory Board, das das Hertie Network begutachtet hat.
Über das Hertie Network of Clinical Neuroscience
Um den Prozess vom Labor in den Klinikalltag entscheidend zu beschleunigen und zum Wohl der Patienten voranzutreiben, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung 2019 das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience gegründet. Das Netzwerk besteht aus sechs Standorten, die eine strategische Partnerschaft bilden. Basis ist das Karriereförderprogramm mit je vier Nachwuchswissenschaftlerinnen bzw. Nachwuchswissenschaftlern, die Hertie Academy of Clinical Neuroscience.
Weitere Informationen: www.ghst.de/hertie-network
Das Hertie Network im Film: 6 neurowissenschaftliche Spitzenstandorte: Das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience – YouTube
Bildmaterial:
Bildunterschrift: Prof. Dr. Anja Schneider, Direktorin der Abteilung für Alterspsychiatrie und Kognitive Störungen am UKB und Arbeitsgruppenleiterin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) leitet das Förderprogramm der Hertie-Stiftung zusammen mit Prof. Dr. Heinz Beck.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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Juliana Stockheim
Stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
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E-Mail: juliana.stockheim@ukbonn.de
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf.