Katastrophe Herzinfarkt: Vorbeugung und Behandlung
29.08.2024, 18:00 Uhr
Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn über den Herzinfarkt und seine Ursachen, Präventionsmöglichkeiten sowie moderne Behandlungsverfahren
Bonn, 27. August – Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Katastrophe Herzinfarkt: Vorbeugung und Behandlung“ referieren Prof. Farhad Bakhtiary (Direktor der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie) und Prof. Georg Nickenig (Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II) vom Herzzentrum des UKB unter anderem über die Vorbeugung von Herzerkrankungen und aktuelle Behandlungsmethoden bei einem akuten Herzinfarkt. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 29. August, ab 18 Uhr als reine Präsenz-Veranstaltung im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (BMZ) I, Gebäude B 13, statt.
Wie aktuell veröffentlichte Zahlen des statistischen Bundesamtes zeigen, waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, allen voran der Herzinfarkt, auch im vergangenen Jahr die häufigste Todesursache in Deutschland. Denn obwohl sich die Lebenserwartung von Patientinnen und Patienten mit Herzinfarkt in den letzten Jahrzehnten verbessert hat, überlebt auch heute jeder Dritte seinen Herzinfarkt nicht. Diejenigen, die einen Herzinfarkt überleben, sind dann oftmals durch eine verringerte Leistungsfähigkeit ihres Herzens stark eingeschränkt und müssen mit den späteren Folgen und einer verminderten Lebenserwartung umzugehen lernen. Umso wichtiger sind weitere Anstrengungen, um einerseits die Vorbeugung von kardiovaskulären Erkrankungen und andererseits die rasche Diagnose und eine möglichst umfassende Behandlung zu stärken.
Mit Prävention und Risikofaktormanagement Erkrankungen vorbeugen
Prof. Georg Nickenig, Kardiologe, und Prof. Farhad Bakhtiary, Herzchirurg, leiten gemeinsam das Herzzentrum des UKB und sprechen im Rahmen des Patientenkolloquiums darüber, wie einem Herzinfarkt vorgebeugt werden kann, auf welche Risikofaktoren jeder Einzelne bei sich achten sollte und welche modernen Behandlungsmöglichkeiten heutzutage im Ernstfall zur Verfügung stehen. Ein akuter Herzinfarkt resultiert meist aus einer koronaren Herzerkrankung, die wiederum durch eine entzündliche Gefäßverkalkung (sog. Arteriosklerose) entsteht, bei der die Gefäßwände der Arterien immer weiter verhärten und die Blutgefäße immer enger werden. Dies behindert den Blutfluss und es besteht die Gefahr, dass sich ein Blutgefäß ganz verschließt und ein Organschaden, beispielsweise am Herzen droht. „Doch ein gutes Management von vorhandenen Risikofaktoren trägt maßgeblich dazu bei, das Risiko an einer Herz-Kreislauferkrankung zu erkranken zu minimieren, das Voranschreiten einer bereits bestehenden Erkrankung zu verlangsamen und damit das Herz vor einem Infarkt zu schützen. Deshalb werden wir auf der Veranstaltung auch über vorbeugende Maßnahmen sprechen,“ so Prof. Georg Nickenig. „Denn leider sehen wir, dass kardiovaskuläre Erkrankungen in Deutschland wieder auf dem Vormarsch sind und vermutlich wird die Häufigkeit dieser Erkrankungen auch in den nächsten Jahrzehnten weiter ansteigen. Dies hängt nicht nur mit mangelnder Prävention zusammen, sondern auch mit der Altersentwicklung der Bevölkerung,“ führt der Kardiologe weiter aus. Zu den vermeidbaren Risikofaktoren gehören zum Beispiel das Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Übergewicht und Bewegungsmangel. Deshalb ist eine ärztlich begleitete Lebensstilberatung, die auf die individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände von Patienten eingeht, äußerst bedeutsam um das kardiovaskuläre Risikoprofil zu reduzieren.
Herzzentrum Bonn bietet innovativste Behandlungsmethoden der Herzchirurgie an
„Doch selbst, wenn wir in Deutschland weiter Fortschritte in der Prävention machen und wir die Behandlung aller Risikofaktoren perfektionieren würden, gäbe es weiterhin Menschen, die an einer koronaren Herzerkrankung und einem daraus resultierenden Herzinfarkt erkranken, stellt Prof. Farad Bakhtiary klar. Denn neben den vermeidbaren Risikofaktoren können andere wichtige Risikofaktoren, wie z.B. Alter, das männliche Geschlecht oder eine genetische Veranlagung nicht verändert werden. „Umso wichtiger sind die Weiterentwicklung der Herzmedizin und die Sicherstellung einer optimalen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herzproblemen,“ sagt der Herzchirurg. Das interdisziplinär aufgestellte Herzzentrum des UKB bietet deshalb neben der Unterstützung zu vorbeugenden Maßnahmen auch zahlreiche und neueste Behandlungsmethoden zur apparativen und medikamentösen Prävention eines Herzinfarktes an, die von den beiden Experten in ihren Vorträgen erläutert werden. Kommt es doch zu einem akuten Infarkt, kommt es auf jede Sekunde an, damit möglichst wenig Herzmuskelgewebe abstirbt. Für die Behandlung eines akuten Herzinfarktes stehen im Herzzentrum des UKB 24 Stunden und 7 Tage die Woche erfahrene Expertenteams und entsprechende hochmoderne Infrastruktur zur Akutbehandlung zur Verfügung. Welche interventionellen und herzchirurgischen Eingriffe heutzutage, je nach Schwere des Infarkts, zum Einsatz kommen, führen die beiden Experten im Rahmen der Veranstaltung ebenfalls aus.
Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen im Auditorium an die UKB-Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab auch an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.
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Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn am 29. August 2024: (v. li) Prof. Georg Nickenig und Prof. Farhad Bakhtiary informieren im Patientenkolloquium über den Herzinfarkt, der weiterhin eine der häufigsten Todesursachen weltweit darstellt.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB) / Rolf Müller
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Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 500.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, hatte in 2023 in der Forschung über 100 Mio. Drittmittel und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB mit Platz 1 unter den Uniklinika in der Kategorie „Deutschlands Ausbildungs-Champions 2024“ ausgezeichnet.