Mundschleimhautveränderungen – immer harmlos?
16.11.2023, 18:00
Patientenkolloquium des Universitätsklinikums Bonn rund Veränderungen der Mundschleimhaut in der Mundhöhle
Bonn, 9. November 2023 – Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Mundschleimhautveränderungen – immer harmlos?“ werden Priv. Doz. Dr. Benedikt Eggers und Prof. Franz-Josef Kramer aus der Klinik für Mund-, Kiefer und Plastische Gesichtschirurgie am UKB anschaulich zum Thema referieren. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 16. November, ab 18 Uhr als Präsenz-Veranstaltung im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (BMZ) I, Gebäude B 13, statt. Gleichzeitig ist eine Teilnahme online per Zoom möglich.
Rosafarben, glatt und speichelbenetzt: Die Mundschleimhaut steht normalerweise nicht im Fokus unserer Wahrnehmung. Dies ändert sich erst, wenn schmerzhafte Veränderungen eintreten: Eine kleine Aphthe, eine (zu) heiße Tasse Tee oder eine unachtsame Bissverletzung können unser Wohlbefinden über Tage empfindlich beeinträchtigen.
„Die Mundschleimhaut ist ein Wunderwerk unseres Organismus: Sie fungiert als teils elastische, teils fixierte Auskleidung der Mundhöhle. Sie ist eine natürliche Barriere gegen die Vielzahl von Mikroorganismen, die in der Mundhöhle residieren und sie verfügt über ein natürliches hohes Regenerationspotential, so dass Verletzungen im Mund meist unkompliziert und folgenlos ausheilen“ berichtet Prof. Franz-Josef Kramer, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastischer Gesichtschirurgie am UKB.
Am häufigsten sind die Veränderungen der Mundschleimhaut entzündlich bedingt und können dann auch meist rasch und erfolgreich behandelt werden. Hierzu zählen unterschiedliche virale Erkrankungen und der Mundsoor, der durch einen Pilzbefall ausgelöst wird, gelegentlich auch im Zusammenhang mit Zahnersatz. Manchmal ist die Mundschleimhaut aber auch an anderen medizinischen Erkrankungen mitbeteiligt, z.B. bei bestimmten Stoffwechselstörungen, Immunerkrankungen oder Medikamenteneinnahmen, so dass eine komplexe fächerübergreifende Diagnostik und Therapie notwendig werden kann.
In glücklicherweise nur seltenen Fällen verbirgt sich hinter einer Mundschleimhautveränderung aber auch eine Krebsvorstufe oder sogar eine manifeste Tumorerkrankung; hier ist immer eine möglichst rasche Abklärung geboten, um die Folgen der Erkrankung für den Patienten zu minimieren. Krebs in der Mundhöhle kann unterschiedlich aussehen, beginnt fatalerweise meist schmerzlos und führt oft zu wunden Stellen der Mundschleimhaut, die dann bei Berührung leicht bluten. Vorläuferläsionen sind meist weißliche oder rötliche Veränderungen der Mundschleimhaut mit einem mehr oder weniger scharfen Rand. Oft kann hier mittels einer kleinen Probenentnahme schnell diagnostische Klarheit geschaffen werden.
„Entscheidend ist, dass bei allen Veränderungen der Mundschleimhaut nicht auf Zeit gespielt wird – wenn man selbst eine Veränderung sieht oder spürt, die länger als 2 Wochen besteht, sollte umgehend eine spezialisierte Diagnostik erfolgen“, betont Prof. Kramer eindringlich. Hierzu bieten sich zunächst alle Zahnärztinnen und Zahnärzte an, da diese bestens mit der Mundschleimhaut vertraut sind. „Treten die Veränderungen in der Mundhöhle erstmals auf, wie z.B. Beläge, Verfärbungen oder kleinere Geschwüre, sollte möglichst bald eine klinische Untersuchung zur Klärung des Befundes angestrebt werden“ empfiehlt auch PD Dr. Benedikt Eggers, Fachzahnarzt für Oralchirurgie der Klinik. „Gleiches gilt für typische Begleitbeschwerden wie eine neu eingetretene Mundtrockenheit, Zungenbrennen, aber auch Mundgeruch oder Zahnfleischbluten: Mit einem professionellen Blick lassen sich dringliche und weniger dringliche Befunde meist sicher unterscheiden und die erforderlichen Maßnahmen einleiten.“
Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen im Auditorium oder per Zoom an die Referenten zu stellen. Fragen können gerne vorab auch an redaktion@ukbonn.de geschickt werden.
Die Zugangsdaten zu den Online-Vorträgen per Zoom gibt es unter:
https://www.ukbnewsroom.de/ukbpatientenkolloquium-2023/
Bildmaterial:
Bildunterschrift: (v.l.) PD Dr. Benedikt Eggers und Prof. Franz-Josef Kramer aus der Klinik für Mund-, Kiefer und Plastische Gesichtschirurgie geben unter dem Motto „Mundschleimhautveränderungen – immer harmlos?“ einen Überblick zu möglichen Erkrankungen der Mundschleimhaut sowie deren Diagnose und Therapieoptionen.
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / R. Müller
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Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind ca. 9.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,6 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 585 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB 2022 und 2023 als Deutschland begehrtesten Arbeitgeber und Ausbildungs-Champion unter den öffentlichen Krankenhäusern in Deutschland ausgezeichnet.