VERFASST VONUKB NewsRoom

Netzwerktreffen „Natürlich transparent“ ein voller Erfolg

Bonner Forschungseinrichtungen ermöglichen Austausch für alle, die mit Versuchstieren arbeiten

Mit Experimenten im Reagenzglas oder mit Computermodellen lassen sich auch heutzutage nicht alle wissenschaftlichen Fragen beantworten. Daher ist die Tierexperimentelle Forschung nicht voll und ganz ersetzbar, die somit eine zentrale Rolle für den medizinischen Fortschritt und die Entwicklung neuer Therapien spielt. Um die Bedeutung dieser Forschung transparent zu kommunizieren und den offenen Austausch zu fördern, hat die Universität Bonn gemeinsam mit weiteren Bonner Forschungseinrichtungen alle, die mit Versuchstieren arbeiten, zum ersten Netzwerktreffen „Natürlich transparent“ in das Hörsaalzentrum Poppelsdorf eingeladen. Die Veranstaltung hatte das Ziel, ein Forum zu schaffen, das den Austausch über Transparenz in der tierexperimentellen Forschung und die Vernetzung untereinander stärkt – ganz im Sinne der Initiative Transparente Tierversuche, an der die Universität Bonn aktiv mitwirkt.

Rund 75 Teilnehmende aus Wissenschaft und Praxis sind der Einladung in das Hörsaalzentrum Poppelsdorf gefolgt, und beschäftigten sich einen Vormittag lang mit zentralen Fragen rund um die tierexperimentelle Forschung. Den inhaltlichen Auftakt bildete der Eröffnungsvortrag von Dr. Vera Beckert von Pro-Test Deutschland e.V., die der Frage nachging, wie eine erfolgreiche transparente Kommunikation über Tierversuche gelingen kann.

Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in sechs verschiedenen World-Cafés spezifische Themen zu vertiefen. Neben Workshops zur Transparenz in der Tierversuchskommunikation, war ein Thema die „Culture of Care“, bei dem es um den Umgang mit emotionalen Belastungen und die Förderung einer offenen Fehlerkultur ging – essenziell, um das Wohlbefinden aller Beteiligten zu gewährleisten und die Qualität der Forschung kontinuierlich zu verbessern. Ein anderes World-Café widmete sich dem Thema Tierpflege. Hier konnten sich Tierpflegerinnen und Tierpfleger über ihre spezifischen Erfahrungen und Herausforderungen austauschen. Der Austausch zwischen Forschenden und Tierpflegenden in einem weiteren Workshop förderte das gegenseitige Verständnis zwischen den verschiedenen Berufsgruppen, was letztendlich der Qualität der Forschung und dem Tierwohl zugutekommt.

„Alle Teilnehmenden haben in den Workshops intensiv und konstruktiv miteinander diskutiert“, sagt Prof. Andreas Archut, Leiter der Hochschulkommunikation der Universität Bonn. „Und hätten durchaus noch länger diskutieren wollen, hätte die Zeit es zugelassen.“ Ein Get-Together am Ende der Workshops gab den Teilnehmenden bei schönstem Sonnenschein und einem kleinen Mittagssnack aber genug Gelegenheit, die in den Workshops angerissen Themen weiter zu erörtern.

Organisiert haben das Netzwerktreffen verschiedene Einrichtungen der Universität Bonn (Stabsstelle Tierschutz, LIMES, Exzellenzcluster ImmunoSensation2, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Agrar,- Ernährungswissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Fakultät) in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar, dem Universitätsklinikum Bonn (UKB), dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), dem 3R Kompetenznetzwerk NRW sowie dem Museum König Bonn.

Die Universität Bonn und das UKB unterstreichen mit dieser Veranstaltung ihr Engagement für transparente Tierversuchskommunikation. Als Mitglied der Initiative Transparente Tierversuche setzen sich beide Einrichtungen dafür ein, der Öffentlichkeit die Notwendigkeit und die Rahmenbedingungen von Tierversuchen zu erklären. Die Veranstaltung „Natürlich transparent“ zeigt, dass Offenheit und Dialog zentrale Bausteine sind, um das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Versuchstieren zu gewährleisten.

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