Prof. Frank Holz bei der Implantation des Port-Delivery-System (PDS) mittels mikrochirurgischem Eingriff im OP der Augenklinik bei einem Patienten mit AMD.
VERFASST VONUKB NewsRoom

Operation mit Port-Delivery-System bei altersabhängiger Makuladegeneration in der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn

Großer Fortschritt in der AMD-Behandlung

Bonn, 20. Dezember 2024 – Die Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn (UKB) setzt neue Maßstäbe in der Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (AMD): Erstmals wurden Patientinnen und Patienten mit dem innovativen Port-Delivery-System (PDS) operiert, das kontinuierlich den VEGF-Hemmer Ranibizumab ins Auge abgibt. Dieses reiskorngroße, nachfüllbare Implantat reduziert die Behandlungsbelastung erheblich und bietet eine vielversprechende Alternative zu häufigen Injektionen.

Die AMD ist die häufigste Ursache für Sehverlust im Alter. Die sogenannte feuchte/neovaskuläre Form der AMD ist mittlerweile gut behandelbar mit wiederholten Injektionen von VEGF-Hemmern ins Auge. Diese müssen häufig und oftmals über viele Jahre verabreicht werden mit einer entsprechend hohen Belastung für die Patientinnen und Patienten. Die Augenklinik des UKB nimmt nun an einer Studie teil, bei der das sogenannte Port-Delivery-System (PDS) kontinuierlich Ranibizumab ins Augeninnere abgibt.

Fortschritt in der Behandlung der feuchten AMD

Ranibizumab ist ein Inhibitor des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF), einer Substanz, die das Wachstum und die Durchlässigkeit von Blutgefäßen reguliert, und eine entscheidende Rolle bei der Bildung neuer Blutgefäße im Auge und Gefäßleckage spielt. „Das kleine, permanente Implantat ist nachfüllbar typischerweise in Abständen von sechs bis neun Monaten, was die Belastung für die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitssystem wesentlich reduzieren kann“ sagt PD Dr. Raffael Liegl, Leiter des Studienzentrums und geschäftsführender Oberarzt der Augenklinik des UKB.

Erste Patientinnen und Patienten am UKB erfolgreich operiert

Im Dezember wurden erstmals Patientinnen und Patienten mit dem reiskorngroßen Implantat (8,4 mm x 2,6 mm) operiert. In einem mikrochirurgischen Verfahren wird das Implantat in die Sklera (äußere, weiße Hülle des Augapfels) eingesetzt. Die passive Diffusion des Medikaments Ranibizumab aus dem Reservoir gewährleistet eine konstante Wirksamkeit über eine lange Dauer. „Die Augenklinik des UKB zählt zu den wenigen Zentren in Deutschland, an denen dieses innovative Verfahren Anwendung findet und Patientinnen und Patienten im Rahmen der Studie angeboten werden kann“ sagt Prof. Frank Holz, Direktor der Augenklinik des UKB.

Bildmaterial:

Prof. Frank Holz bei der Implantation des Port-Delivery-System (PDS) mittels mikrochirurgischem Eingriff im OP der Augenklinik bei einem Patienten mit AMD.

Bildunterschrift: Prof. Frank Holz bei der Implantation des Port-Delivery-System (PDS) mittels mikrochirurgischem Eingriff im OP der Augenklinik bei einem Patienten mit AMD.

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 228 287- 10469
E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 500.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, hatte in 2023 in der Forschung über 100 Mio. Drittmittel und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB mit Platz 1 unter den Uniklinika in der Kategorie „Deutschlands Ausbildungs-Champions 2024“ ausgezeichnet.

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