Hand zeigt auf Grafik zu Trigeminusneuralgie
VERFASST VONukbnewsroom

Operative Behandlung bei einer Trigeminusneuralgie

Operative Behandlung bei Gesichtsschmerz

Die Trigeminusneuralgie (TN) ist ein sporadisch auftretender, blitzartig einschießender und extrem heftiger Gesichtsschmerz, der in der Regel nur wenige Sekunden bis zu Minuten andauert. Er tritt entweder spontan auf oder wird durch kauen, schlucken oder auch sprechen ausgelöst.

Zwischen den einzelnen Attacken haben die meisten Menschen keine oder kaum Beschwerden. In der Mehrzahl der Fälle kommen die Attacken aber immer wieder und schränken das Leben so stak ein, dass mitunter Selbstmorde bei den betroffenen Patienten auftreten. Die TN wird als klassisch bezeichnet, wenn vermutlich ein Gefäß-Nerven-Kontakt vorliegt und als symptomatisch, wenn z.B. ein Tumor oder ein multiple Sklerose Herd den Nerven affektiert. Bei der klassischen TN ist die erste Behandlung immer medikamentös z.B. durch Antiepileptika. Dabei wird die Attackenfrequenz bei über 90% der Betroffenen um die Hälfte reduziert. Für die Patienten, bei denen die Medikamente nicht ausreichend anschlagen, kommen invasive Therapieverfahren in Frage. Grundsätzlich unterscheiden wir so genante ablative Verfahren, bei denen der Trigeminusnerv durch Druck, Alkohol, Hitze oder Strahlen mehr oder weniger selektiv beschädigt wird, so dass die Schmerzleitung unterbrochen oder vermindert wird. Diese Verfahren führen häufig zu einer initilalen Verbesserung der Symptome, hinterlassen aber relativ oft ein Taubheitsgefühl im Gesichtsbereich und haben Rezidivquoten zwischen 20% und 50%. Die einzige kausale (= ursächliche)  Behandlung der klassischen Trigeminusneuralgie ist die mikrovaskuläre Dekompression nach Jeanetta, ein nicht ablatives Verfahren; Nervenstrukturen werden also nicht beschädigt. Dabei wird der Trigeminusnerv von dem Gefäßkontakt befreit, der das Schmerzsyndrom auslöst. Dieses Verfahren stellt zwar eine „große“ Operation dar, hat aber Erfolgsquoten von über 98% und die geringste Rezidivquote.

Kontakt:

Prof. Dr. med. Hartmut Vatter Direktor der Klinik für Neurochirurgie neurochirurgie@ukb.uni-bonn.de Telefon: 0228 287 – 16500 Webseite der Klinik

Skip to content