Patientenkolloquium rund um die chronisch entzündliche Hauterkrankung + + + mehr:
Neurodermitis – eine unterschätzte Krankheit
Das regelmäßig stattfindende Patientenkolloquium „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ geht 2016 weiter – aufgrund der sehr großen Resonanz. Unter dem Motto „Neurodermitis/Atopische Dermatitis –eine unterschätzte Krankheit“ lädt das Universitätsklinikum Bonn zum ersten Informationsabend der vierten Staffel ein. Die Vorträge geben einen Überblick rund um die chronisch entzündliche Krankheit. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 21. Januar, ab 18 Uhr im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (BMZ), Sigmund-Freud-Straße 25, auf dem Venusberg statt.
In Deutschland leiden zunehmend mehr Menschen an Neurodermitis, einer in Schüben verlaufenden Hautkrankheit. Sie ist durch teils nässende Ekzeme, starken Juckreiz und trockene Haut gekennzeichnet und tritt oft in den ersten Lebensjahren auf. Derzeit ist deutschlandweit etwa jeder zehnte Schulanfänger betroffen. „Neurodermitis beginnt jedoch nicht nur im Kindesalter, sondern auch bei Erwachsenen –zum Teil auch noch sehr spät“, sagt Prof. Dr. Dr. Thomas Bieber, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Universitätsklinikums Bonn.
Oft ist eine Neurodermitis mit einer sich entwickelnden Allergie insbesondere gegen Nahrungsmittel, Pollen oder Tierhaare verknüpft. Diese Allergie kann das Hautbild verschlechtern und den Juckreiz verstärken. „Der Verlauf ist derzeit noch nicht vorhersehbar. Doch kann ein frühes Eingreifen durch eine konsequente Therapie das Fortschreiten der Erkrankung und somit der begleitenden Allergien verhindern oder zumindest abmildern“, konstatiert Prof. Bieber.
Hoffnung auf neue Prävention und Therapieansätze
Zusammen mit Prof. Dr. Peter Schmid-Grendelmeier, Leiter der Allergiestation der Dermatologischen Klinik am Universitätsspital Zürich, weist er im Rahmen des Patientenkolloquiums auf die wachsende Problematik der Neurodermitis/atopischen Dermatitis hin, die bislang nicht heilbar, aber sehr gut kontrollierbar ist. Ärzte behandeln unter anderem meist vor allem die trockene Haut und verschreiben entzündungshemmende Arzneien. Der Forschungsbedarf hinsichtlich der grundlegenden Mechanismen der Erkrankung sowie der präventiven und therapeutischen Möglichkeiten ist groß. „In Zukunft wird hier die ‘personalisierte Medizin’ einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt Prof. Bieber. Nach den Vorträgen rund um Neurodermitis besteht die Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu stellen. Kontakt für die Medien: Prof. Dr. Dr. Thomas Bieber Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie Universitätsklinikum Bonn Tel. 0228/287-14388 E-Mail: Thomas.Bieber@ukb.uni-bonn.de