Patientenkolloquium rund um Ursache, Diagnose und Therapie von Demenz
Leben mit dem Vergessen Patientenkolloquium rund um Ursache, Diagnose und Therapie von Demenz
Im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Patientenkolloquiums „Uni-Medizin für Sie – Mitten im Leben“ lädt das Universitätsklinikum Bonn zu einem Informationsabend ein. Unter dem Motto „Leben mit dem Vergessen – Demenz erkennen und therapieren“ geben Vorträge einen Überblick über Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Demenzformen. Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 19. April, ab 18 Uhr im Hörsaal des Biomedizinischen Zentrums (BMZ), Sigmund-Freud-Straße 25, auf dem Venusberg statt.
Der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit betrifft deutschlandweit derzeit 1,6 Millionen meist ältere Menschen – Tendenz steigend. Die häufigste Ursache einer Demenzerkrankung ist die Alzheimer-Krankheit. Bei dieser neurodegenerativen Erkrankung kommt es durch Eiweißablagerung zu einem Verlust von Nervenzellen im Gehirn. Vaskuläre Demenzen, deren gemeinsame Ursache Durchblutungsstörungen im Gehirn sind, sind die zweithäufigste Ursache einer Demenz nach der Alzheimer Erkrankung. Die seltenere Frontotemporale Demenz (FTD) beginnt dagegen oft früher, ist im Alter unter 65 Jahren aber eine ebenso häufige Ursache einer Demenz wie die Alzheimer Erkrankung. Die FTD fällt zunächst durch Verhaltensänderungen wie nachlassender Empathie, Taktlosigkeit, maßloses oder auch teilnahmsloses Verhalten auf. Es können jedoch auch andere Erkrankungen, die sich nur zweitrangig auf das Gehirn auswirken, zu einer Demenz führen.
Hilfe für Betroffene in Bonn und Umgebung
Eine Anlaufstelle für Betroffene ist die deutschlandweit erste Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie am Universitätsklinikum Bonn. „In ganz Deutschland gibt es mit der Verzahnung von Neurologie und Gerontopsychiatrie unter einem Dach keine Kombination dieser Art“, sagt Neurologe Prof. Dr. Michael Heneka, der zusammen mit der Psychiaterin Prof. Dr. Anja Schneider die vor kurzem gegründete Klinik leitet.
In der „Gedächtnisambulanz“, die als Kernstück in der neuen Klinik integriert ist und seit über zehn Jahren auf dem Venusberg über den regionalen Raum hinaus Patienten betreut, kümmert sich ein interdisziplinäres Team um Betroffene. Menschen, die Störungen ihres Gedächtnisses oder anderer Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit bemerkt haben, finden dort Hilfe bezüglich Diagnose und Behandlung. Derzeitige Therapiemöglichkeiten können eine Demenzerkrankung zwar nicht heilen, aber deren Verlauf verzögern. „Es ist notwendig, bessere Therapien zu entwickeln und in Studien zu erproben, da keines der aktuell verfügbaren Medikamente die Erkrankung stoppen kann“, sagt Prof. Schneider.
Zusammen mit Prof. Schneider und Prof. Heneka gibt Dr. Gerthild Stiens, Oberärztin an der LVR-Klinik Bonn, auf der Informationsveranstaltung einen Überblick über Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Demenerkrankungen. Sie leitet mit dem Gerontopsychiatrischen Zentrum der LVR-Klinik Bonn, das sein Domizil im ehemaligen Gebäude des St.-Johannes-Hospitals an der Kölnstraße hat, ein weitere Bonner Anlaufstelle für Betroffene. Nach den Vorträgen besteht die Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu stellen.
Kontakt für die Meiden: Prof. Dr. Anja Schneider Direktorin der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie / Psychiatrie Universitätsklinikum Bonn Telefon: 0228/287-15715 E-Mail: Anja.Schneider@ukbonn.de
Prof. Dr. Michael Heneka Direktor der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie / Neurologie Universitätsklinikum Bonn Telefon: 0228/287-13091 E-Mail: michael.heneka@ukbonn.de
Dr. Gerthild Stiens Gerontopsychiatrisches Zentrum der LVR-Klinik Bonn Behandlungszentrum St. Johanneshospital Telefon 0228/701-7202 E-Mail: Gerthild.Stiens@lvr.de