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Synergie-Forschung: Medikamente – gemeinsam sind sie stärker

Erste internationale Tagung in Bonn – Experten diskutieren über Chancen durch kombinatorische Therapieansätze

Im Kampf gegen Krebs und anderen Erkrankungen suchen Mediziner weltweit nach immer effektiveren Therapien. Ob und wie Kombinationen von Medikamenten Verstärkungseffekte bezüglich deren Einzel-Wirkung erzielen, geht das junge Fachgebiet „Synergie-Forschung“ nach. Am 9. und 10. März diskutieren führende Wissenschaftler aus neun Ländern auf dem „Synergy Forum 2018“ in Bonn über die aktuellen Grundlagen, neuen Entwicklungen und Anwendungen in der klinischen Praxis. Zu der ersten internationalen Tagung der „Synergie-Forschung“ lädt die Medizinische Klink III für Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums ein. Lange Zeit waren Behandlungen mit Arzneimittel-Kombinationen-ausschließlich mit Befürchtungen wie möglicher negativer Wechselwirkungen und Potenzierung unerwünschter Ereignisse verbunden. Doch heute werden sie – insbesondere in der Therapie von Krebs- und Rheuma-Erkrankungen –  immer mehr erfolgreich eingesetzt. Der Schlüssel liegt im so genannten „überadditiven Effekt“ der kombinatorischen Wirkung mehrerer Arzneimittel. Zwei oder mehr Wirkstoffe erzeugen also zusammen einen Gesamteffekt, der nicht zustande käme, wenn die einzelnen Wirkstoffe separat angewendet würden. „Mathematisch würde dies ‚Eins plus Eins größer Zwei’ entsprechen“, erklärt die Organisatorin des Synergy Forums Privatdozentin Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich, Leiterin der Arbeitsgruppe „Synergieforschung und Experimentelle Medizin“ an der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Bonn. Die Synergieforschung, ein relativ junges Fachgebiet, beschäftigt sich mit den zunehmend neuen Perspektiven, die ein derartiger Synergismus für die Erforschung und Anwendung kombinatorischer Therapiekonzepte eröffnet. So bieten Kombinationen von „Multitarget“-Substanzen – einschließlich Naturstoffen – und hoch spezifischen Pharmazeutika die Möglichkeit, zukünftig chronische und immunologische Erkrankungen oder einzelne Krebsarten zielgenauer, kostengünstiger und mit weniger Nebenwirkungen zu therapieren. Beispielsweise zeigt eine Bonner Studie an der PD Dr. Ulrich-Merzenich maßgeblich beteiligt war, dass mit einem kombinatorischen Behandlungsansatz eine erworbene Hämophilie A – eine seltene Gerinnungsstörung, bei der es zum plötzlichen Auftreten von meist ausgeprägter und lebensbedrohlicher Blutungsneigung bei zuvor unauffälligen Patienten kommt – heilen kann. Auch für die Behandlung von schwerem allergischem Asthma konnten kürzlich neue kombinatorische Ansätze erfolgreich untersucht werden. „Synergieforschung entwickelt sich zurzeit sehr dynamisch!“ Prof. Dr. Peter Brossart, Direktor der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikum Bonn, erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, eine aktuelle wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Synergieforschung im internationalen Kontext vorzunehmen und insbesondere auch die zunehmende Bedeutung von kombinatorischen Therapieansätzen für zukünftige klinische Anwendungen weiter zu konkretisieren.“ „Mit dem Synergy Forum schaffen wir erstmals eine Plattform für einen Diskurs unter international führenden Wissenschaftlern und Klinikern im Bereich der Synergieforschung“, ergänzt Ulrich-Merzenich, die Chefredakteurin des von ihr selbst gegründeten Synergy Journals. Ausführliche weitere Informationen über das Synergy Forum: 2018: https://www.synergy-forum.org/programme/ Hinweis für die Medien: Medienvertreter sind herzlich eingeladen, sich im Rahmen des „Synergy Forum 2018“ am Freitag, 9. März, selbst ein Bild zu machen. Prof. Dr Peter Brossart und PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich stehen vor Beginn der Tagung um 11 Uhr im Uniclub Bonn, Konviktstrasse 9, für Gespräche zur Verfügung. Treffpunkt ist im Bistro des Uniclubs. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung unter inka.vaeth@uni-bonn. gebeten Kontakt für die Medien: PD Dr. Gudrun Ulrich-Merzenich AG Synergy Research and Experimental Medicine Medizinische Klinik III des Universitätsklinikums Bonn E-Mail: gudrun.ulrich-merzenich@ukbonn.de Telefon: 0228/287-16288
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