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Therapien gegen Erblindung durch erbliche Netzhautdystrophie

Wer an erblicher Netzhautdystrophie leidet, dem droht derzeit das schwere Schicksal der Erblindung – oft bereits in jungen Jahren. Ein Forscherteam unter Federführung der Justus-Liebig-Universität Gießen entwickelt erfolgversprechende Behandlungsmethoden. Wissenschaftler der Universitäts-Augenklinik Bonn sind an dem Vorhaben beteiligt.

Forscher aus den Bereichen Augenheilkunde (Ophthalmologie), molekulare Biologie, Gentherapie, Zelltherapie, Pharmakologie, Immunologie und Vektorologie arbeiten in dem neuen Schwerpunktprogramm (SPP) 2127 „Gen- und zellbasierte Therapien für die Behandlung neuroretinaler Degeneration“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zusammen. Mit einer Kick-off-Veranstaltung hat der von Prof. Dr. Dr. Knut Stieger (Sprecher), Professur für Experimentelle Ophthalmologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), und Prof. Dr. Birgit Lorenz, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der JLU, koordinierte Verbund nun seine Arbeit aufgenommen. Von Seiten der Universitäts-Augenklinik Bonn sind Prof. Dr. Dr. med. Robert Finger, ophthalmologische Epidemiologie und neuroretinale Bildgebung, sowie Dr. Wolf Harmening, Leiter der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe für hochauflösende Netzhautbildgebung und Psychophysik, beteiligt.
Kick-off-Meeting des DFG-Schwerpunktprogramms 2127 – „Gen- und zellbasierte Therapien für die Behandlung neuroretinaler Degeneration“ am Frankfurter Flughafen. Koordinator und Sprecher des SPP ist Prof. Dr. Dr. Knut Stieger (r.), Koordinatorin Prof. Dr. Birgit Lorenz (3.v.r.). © Foto: B. Lorenz
Um die Aktivitäten von insgesamt 29 Projektleitern in 20 Projekten innerhalb des Verbundes zu koordinieren und durch intensives Networking einen Mehrwert für die beteiligten Wissenschaftler und damit für die einzelnen Projekte zu erzielen, trafen sich die Beteiligten im Konferenzzentrum des Frankfurter Flughafens. Die Teilnehmer erhielten dabei eine Übersicht über die geförderten Projekte, wichtige organisatorische Fragen wurden geklärt. Von besonderer Bedeutung ist die Organisation der Nachwuchsförderung: Innerhalb der verschiedenen Projekte werden in den kommenden drei Jahren über 20 Doktoranden intensiv forschen. Dies bietet die einmalige Chance, hochkompetenten Nachwuchs für dieses Forschungsgebiet zu generieren. Darüber hinaus sind zwei internationale Tagungen innerhalb der Förderperiode geplant, auf denen die Ergebnisse der verschiedenen Aktivitäten innerhalb des Schwerpunktprogramms dem Fachpublikum sowie der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das Schwerpunktprogramm SPP 2127 umfasst ein Konsortium von 20 Gruppen aus Deutschland, die in den kommenden drei Jahren mit über sieben Millionen Euro auf diesem hochaktuellen Forschungsgebiet Therapien für bisher nicht behandelbare erbliche Netzhauterkrankungen entwickeln und parallel klinische Untersuchungsmethoden etablieren, mit denen die Sehfunktion in bisher nicht gekannter Detailliertheit gemessen werden kann. Bei erfolgreichem Verlauf besteht die Aussicht auf eine weitere dreijährige Förderperiode.
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