Universitätsklinikum Bonn informiert über „Gefährliche weiße Finger“
20.11.2023, 16:00
Veranstaltung zu neuen Therapien beim Raynaud-Syndrom
Bonn, 17. November – Die Klinik für Neurochirurgie und die Rheumatologie und klinische Immunologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) informieren am 20. November in einer Veranstaltung über das Raynaud-Syndrom. Teilnehmende können im Gebäude der Epileptologie (C83, EG, Raum 266) auf dem Venusberg-Campus des UKB oder online per Zoom zwischen 16.00 Uhr und 18.00 Uhr mehr über die Erkrankung und neueste Therapiemöglichkeiten erfahren.
Weiße, eiskalte Finger sind das wohl ausgeprägtes Symptom beim Raynaud-Phänomen. Auch wenn der Name vielleicht nicht geläufig ist, tritt die Krankheit häufig auf. Betroffen sind vor allem jüngere Menschen. Kälte und Stress sind die Auslöser, ebenso wie das Rauchen. Beim Raynaud-Phänomen handelt es sich um eine Gefäßerkrankung, bei der die Blutgefäße krampfartig verengt werden und Zehen und Finger dadurch zu wenig durchblutet sind. Das kann im Extremfall zur Gefahr werden und zum Absterben und Verlust einzelner Finger oder Zehen führen.
Während das etwa 80 Prozent aller Fälle ausmachende primäre Raynaud-Phänomen ohne andere Krankheitssymptome auftritt, liegen bei einer sekundären Erkrankung oft andere, vor allem rheumatologische Grunderkrankungen vor. Prof. Jaroslaw Maciaczyk, Leiter der Sektion Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie am UKB, und PD Dr. Valentin Schäfer, Leiter der Sektion Rheumatologie und klinische Immunologie am UKB, forschen gemeinsam zur Diagnostik und zu neuen, innovativen Therapien und berichten auf einer Hybrid-Informationsveranstaltung des UKB am 20. November darüber.
Neben der Vorstellung konservativer Therapien geht es dabei auch um die Ergebnisse einer Pilotstudie der beiden Experten, in die Patientinnen und Patienten mit einem schweren Raynaud-Phänomen eingeschlossen waren. „Die neue Therapie beinhaltet eine Rückenmarkstimulation. Den Erkrankten wird in einer OP minimalinvasiv ein kleines Implantat in der Nähe des Rückenmarkes eingesetzt, das Stromimpulse abgibt, die dafür sorgen, dass die Gefäße – vor allem in den Fingern und Zehen – weiter werden“, so Prof. Maciaczyk. Die Behandlung ist unschädlich und zeigte sich bereits nach den ersten Auswertungen beim primären und sekundären Raynaud-Phänomen als sehr wirksam. Diese Erkenntnisse bedeuten eine große Errungenschaft für die bisher unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten beim Raynaud- Phänomen.
Eine Anmeldung zur kostenfreien Veranstaltung ist bis zum 17.11.2023 an folgende E-Mail Adressen möglich: stereotaxie@ukbonn.de, annalena.stein@ukbonn.de
Zoom-Teilnehmende können sich hier einloggen:
https://eu01web.zoom.us/j/63111418879?pwd=MlU0YnVYOXU4bER3YjRxQWIvYktWUT09
Meeting-ID: 631 1141 8879
Kenncode: 104732
Bildmaterial:
Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn / J.F. Saba
Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 228 287- 10649
E-Mail: viola.roeser@ukbonn.de
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind ca. 9.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,6 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 585 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB 2022 und 2023 als Deutschland begehrtesten Arbeitgeber und Ausbildungs-Champion unter den öffentlichen Krankenhäusern in Deutschland ausgezeichnet.