Covid Patient kommt auf Helipad an
VERFASST VONukbnewsroom

Universitätsklinikum Bonn nimmt COVID-19-Patienten aus den Niederlanden auf

Verlegung im Rahmen des internationalen sog. Kleeblattkonzepts zur Entlastung von Kliniken

Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) beteiligt sich erneut an der länderübergreifenden Verlegung von COVID-19-Patienten, um Krankenhäuser in den besonders stark belasteten Regionen zu entlasten. Am Donnerstagnachmittag wurde ein COVID-19-Patient aus den Niederlanden per Helikopter an das UKB gebracht und von Intensivmedizinern der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des UKB in Empfang genommen.

Der Patient mittleren Alters leidet an schweren Vorerkrankungen mit Folgekomplikationen. Er wurde sofort auf die Intensivstation gebracht und künstlich beatmet. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden am UKB bisher schon über 1.000 COVID-19-Patientinnen und Patienten behandelt. Aktuell sind am UKB 29 COVID-19-Patientinnen und Patienten stationär in Behandlung, von denen 13 intensivmedizinisch betreut werden. Zusätzlich werden viele Patienten mit SARS-CoV-2 Infektionen in der UKB-Ambulanz betreut. Am UKB stehen alle Formen der künstlichen Beatmung zur Verfügung, einschließlich der sogenannten ECMO-Therapie, das heißt die maschinelle Versorgung des Blutes mit Sauerstoff außerhalb des Körpers. Für diese spezielle Form der Intensivtherapie ist das UKB eines der europäischen Zentren.

„Bei dieser zweiten Anfrage um Unterstützung im Rahmen des strategischen Kleeblattkonzeptes innerhalb von wenigen Tagen konnten wir den Kollegen aus den Niederlanden schnell unsere Unterstützung zusagen. Es geht darum, ein Signal der Kollegialität zu setzen, und mit unserer Expertise für die bestmögliche Versorgung der COVID-19-Patienten zu sorgen. Als Maximal-versorger sind wir aber auch immer voll belegt und sehr stark ausgelastet“, da bei uns alle Patienten mit anderen schwerwiegenden Erkrankungen uneingeschränkt wie immer behandelt werden“, sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB.

Kleeblattkonzept – Länderübergreifender Patiententransport

Im Rahmen des Kleeblattkonzepts werden nur Patienten aus anderen Bundesländern verlegt, die sehr schwer erkrankt sind, um die erschöpfte Kapazität in den besonders stark betroffenen Regionen bei der Versorgung von COVID-19-Patienten zu entlasten. Auch aus Sachsen war ja vor kurzem ein Patient mit COVID.19-Infektion per Bundeswehrmaschine an das UKB verlegt worden.

Die Fachgruppe COVRIIN berät die Bundesländer und Krankenhäuser bei Fragen zur strategischen Verlegung von COVID-19 Fällen in Deutschland nach dem sogenannten Kleeblattkonzept. Bei überregionaler Verlegung von Patienten müssen zuvor einige Fragen beantwortet werden. Zuerst muss ein passendes Krankenhaus gesucht werden, das die Versorgung des Patienten gewährleisten kann. Als Nächstes wird von den Koordinatoren mit Blick auf Prognosen geprüft, ob das aufnehmende Krankenhaus nicht selbst in den kommenden Tagen und Wochen an die Belastungsgrenze kommt. Die Bundesländer in Deutschland sind in 5 sogenannte Kleeblätter unterteilt worden, die je an einer zentralen Stelle (Single Point of Contact, SPoC) koordiniert werden. Die SPoC stehen in regelmäßigem Austausch mit ihren Bundesländern und dem unmittelbar benachbarten Ausland und stimmen sich untereinander bei der Versorgung der Patienten ab.

Bild oben: Verlegung eines Patienten aus den Niederlanden. Ankunft auf dem Helipad des Interdisziplinären Notfallzentrums am Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/ R. Müller

Bildunterschrift: Ankunft eines Patienten aus den Niederlanden mit dem Helikopter. Interdisziplinäres Notfallzentrum Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)/ A. Winkler

Pressekontakt:
Elke Pfeifer
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Tel.: 0228 287-13457
E-Mail: elke.pfeifer@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient:innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter:innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.

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