Weltkrebstag 2022
Studienteilnehmerinnen einer erfolgreichen Kunststudie zeigen ihre Werke am Universitätsklinikum Bonn
Bonn, 4. Februar 2022 – Jedes Jahr erhalten in Deutschland ca. 500.000 Menschen die Erstdiagnose Krebs. Davon sind Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern die häufigsten Krebsarten. 2021 wurden im CIO Bonn rund 16.000 Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung behandelt. Die Zahlen zeigen, dass Krebs fast jeden von uns betrifft. Entweder man ist selbst erkrankt, oder Verwandte oder Freunde aus dem näheren Umfeld sind betroffen. Um die seelischen Belastungen während einer Krebserkrankung gut bewältigen zu können, haben sich supportive Therapieangebote als erfolgreiche Begleitung bewährt.
Das kunsttherapeutische Therapieangebot am CIO Bonn ist sehr erfolgreich und hilft unseren Patientinnen bei der Krankheitsbewältigung. Es schafft einen Raum, um ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen. Die Umsetzung in Präsenz ist aber in Zeiten der Corona-Pandemie schwierig. Nichtsdestotrotz sollte diese begleitende Therapiemöglichkeit erhalten und weiterhin angeboten werden. So hat das CIO Bonn gemeinsam mit der Alanus Hochschule eine fortlaufende kunsttherapeutische Online-Studie konzipiert, die untersucht, ob eine Verbesserung der Befindlichkeit und Selbstwirksamkeit sowie eine Symptomreduktion in Hinblick auf Stress, Angst und Schmerz auch innerhalb eines digitalen Rahmens erwartet werden kann. „Bereits heute lässt sich anhand verschiedener, aktueller Studien zeigen, dass künstlerische Mittel, therapeutisch-fachkundig eingesetzt, vielen Menschen eine große Unterstützung im Umgang mit belastenden Erfahrungen sind“, sagt Prof. Harald Gruber, Leiter des Institutes für Kunsttherapie an der Alanus Hochschule.
2021 startete die kunsttherapeutische Online-Studie für Brustkrebspatientinnen. „Die Studie vereint Kreativität und Leidenschaft zu einer begleitenden Therapie und hilft den Patientinnen dabei ihre Gefühle zu verarbeiten“, erläutert Katja Bonnländer, Kunsttherapeutin der ersten Studiengruppe am CIO Bonn. Sie fügt hinzu, dass trotz des Online-Formates eine tiefe Verbindung zwischen allen Teilnehmerinnen entstehen konnte und sie sich dennoch emotional unterstützen konnten.
Die Studie war sehr erfolgreich, sodass die nächste Studiengruppe bereits begonnen hat. Während dieser Studie wurden zahlreiche Kunstwerke erstellt, die ab dem 4. Februar 2022 – dem diesjährigen Weltkrebstag – im CIO Bonn, Gebäude A 20 am Universitätsklinikum Bonn für vier Wochen gezeigt werden. „Die Pflegedirektion und der Vorstand begrüßen und unterstützen Kunstprojekte gerne. So lebt die Kunst durch und für unsere Patientinnen und Patienten“, so Alexander Pröbstl, Kunstliebhaber und Pflegedirektor am UKB.
Vorsorgeuntersuchungen nicht vernachlässigen
Die diesjährige globale Initiative zum Thema Krebs steht weiterhin im Zeichen der Pandemie. Die Betroffenen sind abgeschreckt und haben häufig Sorgen vor den Auswirkungen auf Ihre Behandlung. Prof. Schmidt-Wolf klärt auf: „Als Maximalversorger der Region ist das CIO Bonn trotz Corona gut gerüstet für die Behandlung der Krebspatientinnen und Krebspatienten. Bei uns müssen keine Therapien verschoben werden – seien es operative Eingriffe oder ambulante Behandlungen.“ So empfiehlt sein Kollege Prof. Andree Faridi, Direktor des Brustzentrums am UKB, trotz Angst vor Ansteckung gerade Vorsorgeuntersuchungen der Brust unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen weiterhin wahrzunehmen.
Weitere Informationen zur Studie und zu den ausgestellten Kunstwerken entnehmen Sie bitte dem Flyer auf unserer Website unter: www.ciobonn.de/aktuelles/cio-weltkrebstag-2022
Bild oben: Gemeinschaftsprojekt: Gruppenbaum der Studienteilnehmerinnen der kunsttherapeutischen Online-Studie
Bildnachweis: ©ciobonn
Pressekontakt:
Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf
Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie
Universitätsklinikum Bonn
Telefon: 0228/287-17048
E-Mail: ingo.schmidt-wolf@ukbonn.de
Daria Siverina
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn
Telefon 0228/287-14416
E-Mail: daria.siverina@ukbonn.de
CIO Bonn des Universitätsklinikums Bonn
Das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO Bonn) ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn und des Johanniter- Krankenhauses Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute des UKB zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund „Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf“ die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen.
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patient*innen betreut, es sind 8.300 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,3 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr rund 600 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, weist den vierthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2020 als einziges der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs und die einzige positive Jahresbilanz aller Universitätsklinika in NRW.