Plakat zur Studie Mentale Gesundheit
VERFASST VONUKB NewsRoom

Wie städtische Natur das Wohlbefinden stärkt

GreenBalance Nachwuchsgruppe des Universitätsklinikums Bonn und der Universität Bonn untersucht städtische Grünflächen

Bonn, 16. September 2024 – Städtische Grünflächen sind wichtige Rückzugsorte im hektischen urbanen Leben. Doch welche Rolle spielen sie konkret für unser mentales Wohlbefinden? Diese Frage untersucht derzeit die Nachwuchsgruppe GreenBalance am Institut für Hygiene und Public Health (IHPH) des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Ziel der Studie ist es, herauszufinden, wie städtische Grünflächen zur Verbesserung der mentalen Gesundheit beitragen und welche spezifischen Umweltfaktoren dabei besonders relevant sind. Aktuell werden unter anderem Stadtspaziergänge durchgeführt, für die weitere Freiwillige gesucht werden.

„Städtische Grünflächen haben potenziell positive Effekte auf die mentale Gesundheit. Diese Annahme wird bereits durch verschiedene Studien unterstützt, aber die genauen Mechanismen sind noch weitgehend unerforscht“, erklärt Doktorandin Johanna Grünewald von der GreenBalance Nachwuchsgruppe des UKB, die auch an der Universität Bonn forscht. „Unser Ziel ist es, zu verstehen, wie genau diese Flächen unser Wohlbefinden beeinflussen und welche sozialen und Umweltfaktoren dabei besonders wichtig sind.“

Die Studie konzentriert sich auf eine Vielzahl von Grünflächen in Bonn und Köln, darunter das historische Baumschulwäldchen, die weitläufige Rheinaue, das Naturschutzgebiet Binnendüne Tannenbusch, das große Waldgebiet Venusberg/Waldau sowie der Lindenthaler Stadtwald. Diese Grünflächen wurden aufgrund ihrer unterschiedlichen Umwelteinflüsse und Nutzungsmöglichkeiten ausgewählt, um die Auswirkungen auf die mentale Gesundheit differenziert analysieren zu können.

„In den benannten Grünflächen führen wir unter anderem anonyme Umfragen durch“, erklärt Grünewald. „Jede*r kann teilnehmen, indem er oder sie einfach den QR-Code auf den vor Ort angebrachten Plakaten scannt und einige Fragen zu Besuchsmotivation, Nutzungsverhalten und Wahrnehmung der Grünflächen beantwortet. Auf diese Weise kann jede*r unsere Forschung direkt unterstützen.“ Zusätzlich zu den anonymen Umfragen werden auch Haushaltsbefragungen durchgeführt sowie geführte Stadtspaziergänge angeboten.

Weitere Teilnehmende gesucht

Die Spaziergänge werden mit kleinen Gruppen durchgeführt und führen über einen circa 2 km langen Rundweg vom Hauptbahnhof Bonn bis zur Grünfläche vor dem Poppelsdorfer Schloss. Dabei stehen vor allem die visuellen und akustischen Reize im Mittelpunkt. Für die Stadtspaziergänge werden noch Probandinnen und Probanden gesucht. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich über folgenden Link zu einem Stadtspaziergang anzumelden: GreenBalance – Institut für Hygiene & Public Health – Universitätsklinikum Bonn (geohealth-centre.de)

Verschiedene Faktoren im Fokus der Untersuchung

„Unsere Untersuchung soll nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, sondern auch praktische Hinweise darauf geben, wie städtische Grünflächen in Zukunft gestaltet werden können, um das Wohlbefinden der Bevölkerung bestmöglich zu fördern,“ erklärt Dr. Timo Falkenberg, der die Nachwuchsgruppe am UKB leitet und außerdem Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich „Sustainable Futures“ der Universität Bonn ist. „Dabei betrachten wir neben der mentalen Gesundheit auch Ökosystemleistungen und Gesundheitsrisiken, die durch die Biodiversität städtischer Grünflächen entstehen können. Zwar liefern diese Flächen wichtige Ökosystemleistungen, die positiv auf die Gesundheit wirken, sie bergen jedoch auch Risiken wie vektorübertragende Krankheiten durch Zecken. Diese Gesundheitsrisiken werden oft vernachlässigt und nur unzureichend in die Planung einbezogen. Unser Ziel ist es, sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen in einer ‚GreenBalance‘ abzuwägen, um fundierte Handlungsempfehlungen für die Praxis zu erarbeiten.“

Die GreenBalance Nachwuchsgruppe wird noch bis Ende 2027 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Fördersumme von knapp 1,5 Millionen Euro unterstützt.

Bildmaterial:

Plakat zur Studie Mentale Gesundheit 
Bildunterschrift: Plakat zur Studie

Bildnachweis: Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Pressekontakt:
Jana Schäfer
Stellvertretende Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-19891
E-Mail: jana.schaefer2@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 500.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, hatte in 2023 in der Forschung über 100 Mio. Drittmittel und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB mit Platz 1 unter den Uniklinika in der Kategorie „Deutschlands Ausbildungs-Champions 2024“ ausgezeichnet.

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