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„Wo kann ich mir hier die Hände waschen?“

Am 15. Oktober ist Internationaler Händewaschtag

Bonn, 14. Oktober 2024 –  Der Internationale Händewaschtag am 15. Oktober ist eine gute Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, dass alle Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser und adäquaten Händewaschmöglichkeiten haben. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 653 Millionen haben keine Handwaschmöglichkeit. Dies ist nicht nur eine globale Aufgabe und Herausforderung, sondern auch in Deutschland beim Händewaschen im öffentlichen Raum und ja, Handlungsbedarf, um bestehende Defizite zu beseitigen. Denn das Händewaschen ist und bleibt für den Infektionsschutz im öffentlichen Raum enorm wichtig, wie Professor Nico T. Mutters, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn (UKB), hervorhebt.

Die Erfahrungen während der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig Händehygiene ist. Doch trotz dieser Erkenntnisse fehlt in Deutschland eine nationale Strategie zur Förderung der Händehygiene im öffentlichen Raum. Handwaschplätze im öffentlichen Raum sind oft nicht ausreichend vorhanden oder sie sind schlecht ausgestattet und nicht gut gewartet. „Eine Verpflichtung, für die Bevölkerung eine angemessene Zahl leicht zugänglicher, gut ausgestatteter Sanitäranlagen und Handwaschmöglichkeiten im öffentlichen Raum bereitzustellen, gibt es für Städte und Kommunen in Deutschland nicht,“ so Dr. Andrea Rechenburg vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit/Public Health (IHPH) des Universitätsklinikums Bonn. Vielmehr ist die Bereitstellung von öffentlichen Toiletten Teil der freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben und jede Gemeinde entscheidet selbst darüber. Um bis zum Jahr 2030 den universellen Zugang zu Handwaschmöglichkeiten für alle Menschen überall zu erreichen, fordern die WHO und UNICEF weitere Anstrengungen und nationale Strategien zur Förderung der Händehygiene.

Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen weisen in der Regel zwar eine bessere Versorgung auf, doch auch hier besteht Handlungsbedarf. Eine im letzten Jahr veröffentlichte Studie des IHPH des UKB und der German Toilet Organisation (GTO) bestätigte teils erhebliche Mängel in der Funktionalität und Ausstattung von Waschgelegenheiten in Sanitärbereichen an den untersuchten Schulen.

Ist Händewaschen „out“?

In Situationen, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen – etwa in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen oder in anderen öffentlichen Einrichtungen – bleibt das Händewaschen eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen zur Prävention der Ausbreitung von übertragbaren Krankheiten. Seit mehr als 20 Jahren fördert das IHPH des UKB mit der Initiative „Hygiene-Tipps für Kids“ gezielt die Verankerung von Basismaßnahmen der Hygiene im direkten Lebensumfeld von Kindern.

Doch sollten wir angesichts der Vielzahl von gesundheitlichen Herausforderungen nicht andere Prioritäten setzen? Ist Händewaschen für den Infektionsschutz der Bevölkerung wirklich so wichtig? Für Professor Mutters ist die Antwort klar: „Händewaschen ist eine einfache, aber sehr gut wirksame Maßnahme, um im öffentlichen Raum die Übertragung von Krankheitserregern deutlich zu reduzieren. Mit unseren Händen treten wir in Kontakt zu unserer Umwelt und zu unseren Mitmenschen, weshalb auch Krankheitserreger häufig über unsere Hände weitergegeben werden. Kurzum, das hygienische Händewaschen ist und bleibt für den Infektionsschutz enorm wichtig“.

Stellen Sie das Händewaschen in den Mittelpunkt!

Der Internationale Händewaschtag am 15. Oktober bietet eine hervorragende Gelegenheit, um mit kleinen Projekten und Aktionen auf die Bedeutung des Händewaschens aufmerksam zu machen. Praktische Übungen mit dem „Zauberkoffer“, (selbst gestalteten) Postern und interaktiven Lerneinheiten eignen sich, um besonders Kinder und Jugendliche spielerisch an das Thema heranführen. Auf der Webseite hygiene-tipps-fuer-kids.de finden Sie diesbezüglich hilfreiche Vorschläge und Materialien.

Mit dieser einfachen Basismaßnahme der Hygiene können wir alle gemeinsam zum Infektionsschutz und damit auch zu einer Reduktion der Entstehung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen beitragen.

Weitere Informationen:

Carola Ilschner
Projektkoordination
Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1
Gebäude 63
53127 Bonn
E-Mail: carola.ilschner@ukbonn.de 
Webseite des Konzepts: www.hygiene-tipps-fuer-kids.de

Bildmaterial:

Bildunterschrift: Am Welthändewaschtag das Händewaschen in den Mittelpunkt stellen –  diese Basismaßnahme der Hygiene ist und bleibt relevant für den Infektionsschutz. 

Bildnachweis: Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn 

Pressekontakt:

Julia Weber
Pressereferentin und Medizinredakteurin
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-10469
E-Mail: julia.weber@ukbonn.de

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB finden pro Jahr etwa 500.000 Behandlungen von Patient*innen statt, es sind ca. 9.500 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,8 Mrd. Euro. Neben den 3.500 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr 550 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW, hatte in 2023 in der Forschung über 100 Mio. Drittmittel und weist den zweithöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB mit Platz 1 unter den Uniklinika in der Kategorie „Deutschlands Ausbildungs-Champions 2024“ ausgezeichnet.

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